Was anfangs wie ein seltsamer Unfall aussah, wird nun zu einem Fall, der gleich mehrere Fragen aufwirft: Erstens scheint es kaum möglich, die 21 Meter hohe Pestsäule am Graben mit dem Wagen unabsichtlich zu rammen – sowohl links als auch rechts von der barocken Säule sind breite Abstände bis zu den Häuserzeilen.
Zweitens: Laut Zeugen des Vorfalls in der Wiener Innenstadt rief der Lenker des Lieferwagens bei seiner Festnahme durch die Polizei “Allahu Akbar” (= Gott ist groß), was auch als Kampfruf der islamistischen Attentäter verwendet wird. Außerdem schrie er: “Ich f… deine Mutter. Ich werfe euch alle in den Kanal, ihr H …-Kinder.”
Die Landespolizeidirektion Wien berichtet in ihrer Presseaussendung aber von einem “35-jährigen Österreicher”, der als Unfalllenker kurzzeitig festgenommen worden ist und aufgrund seines psychischen Verhaltens dann in ein Spital gebracht worden ist. Der Mann war auch alkoholisiert.
Und noch eine dritte Frage ist offen: Wie konnte der Lieferwagen um 18.15 Uhr – also außerhalb der Ladetätigkeits-Zeiten – so weit auf der Fußgeherzone kommen?
Verletzt wurde zum Glück niemand – der Schock sitzt aber nach diesem mysteriösen Vorfall bei vielen Passanten und Touristen tief. Nur wenige Stunden zuvor raste auch in Mannheim (D) ein Lenker mit seinem Fahrzeug zahlreiche Menschen in einer Fußgeherzone nieder – zwei Opfer starben, 25 wurden verletzt.