„Grüne Showpolitik“ in St. Andrä Wördern vor dem Ende?

„Grüne Showpolitik“ in St. Andrä Wördern vor dem Ende?

Die Marktgemeinde St. Andrä-Wördern steht mit rund 8.000 Hauptwohnsitzen vor einer finanziellen Belastungsprobe: Ein Schuldenberg von 24 Millionen Euro sorgt für Spannungen zwischen der Opposition und der Gemeindeführung von ÖVP und Grünen. Während die Oppositionsparteien vor allem die Ausgabenpolitik kritisieren, verteidigt Vizebürgermeisterin Ulrike Fischer ihre Entscheidungen und weist die Vorwürfe zurück.

Radweg als Zankapfel

Im Mittelpunkt der Debatte steht der Bau eines millionenschweren Geh- und Radwegs, der laut Opposition ein Paradebeispiel für falsche Prioritäten darstellt. Bürgerliste St. Andrä Wördern, Alfred Kögl „Gemeinsam für St. Andrä-Wördern“ bezeichnet das Projekt als „finanziellen Fehlgriff“ und wirft Fischer vor, andere wichtige Vorhaben, wie unter anderem den Hochwasserschutz, vernachlässigt zu haben. Auch die Anschaffung von überzähligen Fahrradständern, die aktuell ungenutzt in einem Lager verrosten würden, sorgt für Kritik.

„Wir zahlen weniger und bekommen mehr“

Vizebürgermeisterin Ulrike Fischer weist die Anschuldigungen entschieden zurück und betont, dass die Schulden der Gemeinde nicht durch den Radweg verursacht wurden. „Ich möchte festhalten, dass kein Projekt einem anderen vorgezogen wurde. Wir schauen immer ganz genau, welche Projekte gut gefördert werden – und das ist bei der Geh-Weg-Radweg-Kombination der Fall. Bedeutet: Wir bezahlen weniger und bekommen mehr“, erklärt Fischer. Hier könnten nun die Oppositionsspartein einen Kassasturz veranlassen und sämtliche Projekte durch einen externen Gutachter genau überprüfen lassen.

Verzögerter Hochwasserschutz auf Kosten der Einwohner

Trotz der Klarstellung bleibt die Opposition kritisch, vor allem wegen der Verzögerungen beim Hochwasserschutz. Dieser wird laut Behörden und Feuerwehr erst im Sommer 2026 fertiggestellt sein. Markus Kolar (FPÖ) warnt: „Die aktuelle Showpolitik von ÖVP und Grünen gefährdet die kommunalen Interessen. Wichtige Sicherungsmaßnahmen, die viele hunderte Personen schützen könnten, wurden zugunsten anderer Prestigeprojekte vernachlässigt.“

Fischer entgegnet, dass kein Projekt absichtlich hintangestellt wurde, und betont die sorgfältige Planung in der Gemeindeverwaltung. „Es ist wichtig, alle Projekte mit einem klaren Blick auf Förderung und Kosten zu priorisieren, um den finanziellen Spielraum der Gemeinde bestmöglich zu nutzen“, so die ehemalige Grünen Abgeordnete Fischer weiter.

Opposition fordert Haushaltswende

Die Oppositionsparteien SPÖ, Neos, Liste Wördern und FPÖ haben sich zusammengeschlossen, um den bisherigen Kurs der Gemeindeverwaltung zu stoppen. „Unser Ziel ist es, den Haushalt wieder in den Griff zu bekommen und öffentliche Interessen nachhaltig zu schützen“, um auch einen etwaigen Konkurs der Gemeinde zu verhindern erklärt Kolar.

Ob die politischen Differenzen beigelegt werden können, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass die finanzielle Situation in St. Andrä-Wördern weiter im Fokus der Gemeindepolitik bleiben wird. Die Bürger stehen damit vor einer spannenden politischen Auseinandersetzung und die Themen „Radweg“, „Fahrradständer“, und „Hochwasserschutz“ könnten Ulli Fischer von den Grünen am Wahlsonntag den Vizebürgermeisterposten kosten.

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