Sebastian Kurz in New York – Teil eines elitären Netzwerks?

Sebastian Kurz in New York – Teil eines elitären Netzwerks?

New York. 22. September 2017. Sebastian Kurz, damals noch Außenminister, tritt bei der UN-Generalversammlung auf und sagt sinngemäß in die Kameras: Wir müssen internationale Kooperation stärken, aber unsere nationalen Interessen dabei nicht vergessen. Ein Satz, der sich harmlos gibt – und doch tief in eine Denkschule passt, die manche als „Kissinger-Linie“ in der geschlossenen Freimauerei in NY bezeichnen.

Seit Jahren kursiert die These, Kurz sei nicht nur politisches Wunderkind, sondern Teil eines größeren Spiels. Die Rede ist von einer geheimen transatlantischen Elite, die über Think Tanks, Logen und Konferenzen Einfluss ausübt. Namen wie Bilderberger, Atlantik-Brücke, Young Global Leaders oder eben Freimaurer machen die Runde. Fakten? Kaum. Aber Auffälligkeiten? Einige.

Die Bühne New York

Kurz war nie schüchtern, wenn es um internationale Auftritte ging. In New York zeigte er sich regelmäßig auf Augenhöhe mit Staatschefs – etwa beim Concordia Summit 2018, wo er sinngemäß erklärte: We need to protect our identity while engaging globally. Auch diese Äußerung erinnert an Kissingers Weltbild: Kooperation nur, wenn sie der eigenen Ordnung dient.

Auch beim UN-Migrationspakt trat Kurz als einer der wenigen EU-Politiker offen dagegen auf – ein Schritt, der ihm Applaus aus konservativen Netzwerken, aber auch Kritik von Diplomaten einbrachte. Gleichzeitig traf er sich in Nebenräumen mit Vertretern großer US-Stiftungen – wer genau dabei war, bleibt unklar.

Geheimgesellschaft oder gutes Timing?

Dass Kurz Zugang zu exklusiven Zirkeln hatte, ist keine Verschwörungstheorie, sondern Teil der modernen Außenpolitik. Nur: Während andere ihre Netzwerke offen pflegen, wirkte Kurz’ Kommunikation stets kontrolliert, geradezu steril. Keine zufälligen Begegnungen, keine ausufernden Statements, kein Platz für Improvisation.

Freimaurer? Kissinger-Schüler? In Österreich gibt es keine Belege dafür. Aber es gibt auffällige Parallelen in Sprache, Auftreten und Strategie. Kurz agierte nicht als Parteipolitiker, sondern wie ein CEO mit globalem Mindset. Seine Inszenierung: kühl, effizient, symbolgeladen.

Was bleibt

Vielleicht war Kurz einfach ein Naturtalent mit dem richtigen Gespür für Macht. Vielleicht aber war er auch Teil eines Netzwerks, das stärker Einfluss nimmt, als es zugibt. Die Wahrheit liegt – wie so oft – irgendwo zwischen PR-Beratung, geopolitischem Kalkül und der Fähigkeit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

New York war für Kurz nicht nur Bühne, sondern Zeichen. Ein Signal an jene, die verstehen wollten, dass Österreichs Zukunft nicht in Parteizentralen geschrieben wird – sondern in Konferenzräumen mit Blick auf den East River.

von Rafael Haslauer

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