Die Attacken des Wiener FPÖ-Chefs gegen Bürgermeister Michael Ludwig sind auch beim Talk mit Thomas Prantner (C3 Communications) knallhart: Der SPÖ-Chef würde für zu wenig Sicherheit in Wien sorgen und die irre Summe von 700 Millionen Euro jährlich über die Mindestsicherung an Nicht-Österreicher überweisen lassen.

Es ist eben Wahlkampf und die FPÖ legt seit dem letzten Wahltag 2020 gewaltig zu: Laut neuester Umfrage könnten die Freiheitlichen am 27. April in Wien bis zu 22 % schaffen, die SPÖ auf 38 % verlieren.

Dann überraschte Dominik Nepp im Interview, das von Thomas Prantner und Johanna Setzer (Puls4, Bild unten) ausgezeichnet geführt wurde: Unter allen Koalitionsvarianten, die ihm für eine neue Regierung am liebsten wäre, wählte der FPÖ-Chef Rot-Blau aus – damit hätte die Stadtregierung auch eine satte Mehrheit.

Koalition mit der SPÖ „nur unter Führung der FPÖ“

Nepp sagte aber sofort dazu: „Ja, aber unter Führung der FPÖ.“ Es könne sich ja noch einiges tun bis zum Wahltag – und wenn Michael Ludwig ein sehr schlechtes Ergebnis einfahren könnte, so Nepp, dann wären vielleicht andere führende Sozialdemokraten möglicherweise für eine Regierungs-Zusammenarbeit mit der FPÖ.

Eines ist jedenfalls sicher: Auch wenn sich die Parteichefs im Wahlkampf noch so beschimpft haben, gingen sie dann doch sehr oft eine Koalition mit dem „ganz, ganz schrecklichen“ politischen Mitbewerber ein. Bekanntlich hatte auch der jetzige Kanzler Christian Stocker (ÖVP) monatelang Herbert Kickl als „Sicherheitsrisiko“ beschimpft, um dann immerhin mehrere Wochen eine Regierungskoalition auszuverhandeln, bis die Gespräche dann doch scheiterten.

Und auch Andreas Bablers SPÖ attackierte kürzlich tagelang die ÖVP-Spitze als „Wendehälse“ etc., um dann mit dieser Volkspartei und den NEOS eine Dreier-Koalition zu bilden.

Was meinen Sie? Könnte die FPÖ mit der SPÖ die Stadt Wien besser regieren als Rot-Grün oder Rot-Neos?