Wiens Gasthäuser, einst prägenden Treffpunkte für Politik, Gesellschaft und Kultur, stehen zunehmend vor dem Aus. Ein markantes Beispiel ist das Gasthaus Gustl Bauer in Wiener City, das nach 88 Jahren Geschichte zugemacht hat.
Ein Lokal, das nicht nur für seine Wiener Küche und Weine, sondern auch für prominente Gäste wie die Alt -Bürgermeister Helmut Zilk und Michael Häupl bekannt war. Hier, im einst so gemütlichen Ambiente, saßen nicht nur Politiker und die Filmcrew von Der dritte Mann in den Mittagspausen, sondern eben einfach die echten Wiener.
Doch die Zeiten ändern sich, und nun zieht hier ein deutsches Rippchen-Restaurant aus München ein.
Fast-Food statt Wiener Gemütlichkeit. Ein Trend, über den ein Wirt gegenüber exxtra24 auch ein trauriges Lied singen kann. In sein Restaurant im Innviertel kommen nur noch rund 20 Prozent der Gäste, wie noch vor Corona. Grund: “Zum einen können sich die Leute wegen der Teuerung das Essengehen nicht mehr so oft leisten wie füher. Zum anderen haben sie während Corona gelernt, ihr Essen einfach zu bestellen und daheim am Sofa zu konsumieren”. “Dort kann man wenigstens auch rauchen, wenn man will”, ergänzt dazu ein Gast.
Weltkriege überlebt – die aktuellen Energiekosten nicht
Das Schließen des Gustl Bauer ist aber leider nur ein Beispiel für das dramatische Wirtshaussterben. Ein weiteres Opfer dieses Trends ist die Gösser Bierklinik, Wiens ältestes Gasthaus, das nach fast 500 Jahren der Wiener Wirtshauskultur endgültig schließen musste. Hier, wo seit 1566 das Bier floss und die Wiener Schmäh gepflegt wurde, bleibt nun nur noch Stille. Trotz der jahrhundertelangen Geschichte der Bierklinik, die selbst Weltkriege überdauerte, konnte sie den Herausforderungen der heutigen Zeit – und fünf Jahre Regierungsbeteiligung der Grünen – nicht mehr standhalten. Steigende Energiekosten, Personalmangel und fehlende Nachfolge führten zum endgültigen Ende.
Wien verliert mit jeder Schließung nicht nur ein Restaurant, sondern ein Stück seiner Seele. Auch das Kult-Lokal „Esterházykeller“ musste sich einem Sanierungsverfahren unterziehen, nachdem steigende Fixkosten, die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg das Unternehmen in die Insolvenz führten. Die einzigartige Architektur und die Geschichte des Stadtheurigen, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht, sind ein weiteres Beispiel für das schleichende Verschwinden dieser Institutionen.
ICH wusste schon 2021 was die Lockdowns bedeuten für die Gastronomie.
Aber die ist ja damals geschlossen brav ihrer Fachgruppe gefolgt, hat sich zum Teil sehr präpotent den Gästen gegenüber bei Testzertifikat-Kontrollen verhalten usw. Mit tut kein einziger Betrieb leid, der jetzt zusperren muss. Ich gehe nur mehr dort hin, wo ich damals zufrieden war mit dem Verhalten.