Von vier, manchmal fünf Straftaten pro Tag dürfen die Bürger über die Presseaussendungen der Landespolizeidirektion erfahren – die restlichen 499 strafrechtlichen Delikte, die in Wien an nur einem Tag anfallen, verschwinden in den Aktenordnern.

Andreas Holzer, der Chef des Bundeskriminalamts, nannte in einem Gespräch mit der Kronen Zeitung nun Fakten, die nachdenklich stimmen: So würden bereits 504 strafrechtliche Delikte täglich in der Bundeshauptstadt anfallen, 1400 in ganz Österreich. Das heißt, dass in Wien schon 21 Straftaten pro Stunde registriert werden – also etwa alle drei Minuten eine. Vom Jahr 2020 (152.478 im Corona-Jahr) bis zum Vorjahr 2024 ist eine stetige Steigerung der Deliktszahlen feststellbar.

Somit müsste jede ausgedruckte Presseaussendung der Landespolizeidirektion Wien an jedem Tag eigentlich einige Meter lang sein.

Der Leiter des Bundeskriminalamts berichtet aber noch ein interessantes Detail zu den Tatverdächtigen: So ist die Gruppe der syrischen Migranten bereits unter den „Top 3“ der nicht-österreichischen Täter. „2015 wären die Syrer noch gar nicht in den ,Top 10′ vertreten gewesen“, sagt Holzer in der Krone. In Österreichs  Kriminalstatistik noch öfter vertreten sind Deutsche und Rumänen.

Von den jährlich 330.000 Tatverdächtigen stammen bereits 100.000 aus Wien. Der Anteil der  ausländischen Verdächtigen stieg von 2015 bis 2024 um zehn Prozent – im Vorjahr kamen bereits 47 Prozent der Verdächtigen nicht aus Österreich. Zur Erinnerung: Der Anteil der nicht-österreichischen Bevölkerung liegt in Österreich bei 19,7 %.