Einst deckten die Wiener Grünen Pflege- oder Spitals-Skandale in der Bundeshauptstadt auf, jetzt müssen sie nicht einmal mehr vor das Büro des Landtagsklubs im Rathaus gehen, um den nächsten Aufreger zu finden: Gemeinderat Ömer Öztas (25), bislang Jugendsprecher der Wiener Grünen, steht unter massivem Druck. Der jüngste Mandatar der Partei soll Dutzende Personen statutenwidrig als Mitglieder angeworben haben, um sich für die Listenerstellung zur Wahl Stimmen zu sichern – so der Vorwurf von etwa 40 Parteikollegen.

Und zwar hätte Öztas Mitglieder aus der türkischen Community angeworben, einige einige dieser neuen Grünen seien auch bei der türkischen Oppositionspartei CHP aktiv. Es steht auch der Vorwurf im Raum, dass der junge Politiker seinen neuen Parteifreunden die Mitgliedsbeiträge bezahlt haben soll.

Dass ausgerechnet die Wiener Grünen einen Gemeinderat suspendieren, der Migranten als Parteimitglieder angeworben hat, überrascht dann doch.

„Die aktuellen Vorwürfe, die in den Medien verbreitet wurden, entsprechen nicht der Wahrheit und schockieren mich zutiefst. Ich distanziere mich entschieden von den Behauptungen, die dort geäußert wurden“, sagte Öztas im Gespräch mit  der Zeitung Heute.