Ehrung von Oskar Deutsch: „Wir sind sehr besorgt“

Ehrung von Oskar Deutsch: „Wir sind sehr besorgt“

„Wir denken daran – noch nicht konkret, aber wir denken daran –, dass man die Koffer packen sollte“, sagte Oskar Deutsch bei seiner Rede und spielte damit auf die politische Entwicklung in Österreich an. „Wenn schnell etwas passiert, was nicht passieren sollte, müssen wir bereit sein. Das ist eine erschreckende Vorstellung. Wir sind sehr besorgt, und das ist die Botschaft, die ich heute mitgeben möchte.“ Trotz dieser Besorgnis bezeichnete Deutsch den Tag der Auszeichnung als „Freudentag“ für sich und seine Gemeinde.

Warnung vor einer FPÖ-geführten Regierung

Besonders kritisch äußerte sich Deutsch zur Aussicht auf eine mögliche FPÖ-geführte Regierung. „Ich weiß nicht, ob dies mein letzter Besuch im Bundeskanzleramt für die nächsten Jahre sein wird“, erklärte er mit Blick auf die politische Zukunft. Er räumte ein, dass er die gesamte FPÖ nicht als „Nazi-Partei“ sehe, betonte jedoch: „Es gibt in der Führung und bei Funktionären der FPÖ viele Nazi-Sympathisanten.“

Kritik an der ÖVP

Deutsch sparte auch nicht mit Kritik an der ÖVP. Er zeigte Unverständnis für die politische Kehrtwende der Partei: „Wir verstehen nicht den 180-Grad-Schwenk der ÖVP, der plötzlich einen Herrn Kickl zum Kanzler macht.“ Seine Sorge gelte jedoch nicht nur der jüdischen Gemeinde, sondern der gesamten liberalen Demokratie in Österreich, einschließlich Meinungsfreiheit und Medien.

Er äußerte zudem tiefe Besorgnis über den zunehmenden Hass, der sich seit dem 7. Oktober auf den Straßen zeige und als „Israel-Bashing“ maskiert werde. Gleichzeitig sprach er die Notlage der Menschen in Israel an, insbesondere der Geiseln und der von Raketenangriffen betroffenen Bevölkerung. „Wir hoffen auf Frieden“, sagte er.

Deutsch beendete seine Rede mit einem Aufruf zur Wachsamkeit und Hoffnung: „Wir dürfen nicht zulassen, dass Hass und Desinformation die Grundwerte unserer Demokratie zerstören.“

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zimbo

Wir dürfen nicht zulassen, dass Hass und Desinformation die Grundwerte unserer Demokratie zerstören.
Genau deshalb haben wir FPÖ gewählt.

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