Mat Schuh Schonungslos: Kettenritter auf Kollisionskurs

Mat Schuh Schonungslos: Kettenritter auf Kollisionskurs

Es ist Frühling, und da sind sie wieder: das fluchende, schimpfende, spuckende Pack – der wahrlich einzige Grund, weshalb man die kalte Jahreszeit vermissen könnte. Die Klingel-Terroristen, genannt Radfahrer – der Feind des Menschen –, kriechen plötzlich aus ihren Winterquartieren hervor wie Kakerlaken aus der Mülltonne.

Täglich ab 6:30 Uhr befinden sie sich im Krieg. Der guten Ordnung halber sei erwähnt, dass es auch Menschen unter ihnen gibt: jene, die sich an Verkehrsregeln halten, dem Fußgänger den Vorrang lassen, bei Gefahr bremsen, nicht auf Scheiben spucken und auch nicht gegen Autotüren treten. Diese sind allerdings in der Minderheit und treten in der Masse der Einzeller kaum in Erscheinung.

Doch während sie uns mit ihrer omnipräsenten Existenz zur Weißglut treiben, gibt es einen Silberstreif am Horizont: Die Wahrscheinlichkeit, dass sie früher oder später als Organspender enden, ist naheliegend. Das Schicksal lässt sich nicht täglich herausfordern, und so endet manch eine Tour de Force mit einem „Meet & Greet“ auf der Motorhaube eines SUVs.

So beleben sie nicht nur den Umsatz von Autoteile-Lieferanten, sondern liefern auch dringend benötigte Spenderorgane. Herz, Leber, Nieren, Lunge – alles, außer dem Hirn, ist bei Kettenrittern zu verwerten.

Wenn Ihnen also der nächste Radfahrer den Weg abschneidet, denken Sie daran: Es ist nur ein potenzieller Lebensretter in schneller Mission. Eine grausame Ironie? Vielleicht. Aber immerhin eine, die Hoffnung gibt.

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