Warnt vor „Invasion der Muslime“: Viele wollen Schneider als Papst

Warnt vor „Invasion der Muslime“: Viele wollen Schneider als Papst

In der weltweiten katholischen Kirche gilt Athanasius Schneider (64), Weihbischof in der Erzdiözese Astana in Kasachstan, als einer der profiliertesten Vertreter des traditionellen Katholizismus. Seine klare Haltung zu Fragen von Glaube, Moral und Migration macht ihn zu einer markanten Figur im konservativen Spektrum der Kirche – und in gewissen Kreisen wird sogar darüber spekuliert, ob er eines Tages Papst werden könnte.

Geboren 1961 in Tokmok (Kirgisien) in eine deutsche Familie, die unter dem kommunistischen Regime in die Sowjetunion deportiert worden war, wuchs Schneider im Untergrundkatholizismus auf. 1982 trat er dem Orden der Augustiner-Chorherren bei und wurde später in Brasilien zum Priester geweiht. Seit 2006 ist er Weihbischof in Astana.

Seine Erfahrungen mit religiöser Unterdrückung in der Sowjetunion prägen bis heute seinen kompromisslosen Einsatz für die Verteidigung des überlieferten Glaubens.

Positionen zur Zuwanderung

Bischof Schneider hat sich in der Vergangenheit mehrfach kritisch zur Massenzuwanderung nach Europa geäußert. In Interviews und Stellungnahmen warnte er davor, dass eine unkontrollierte Migration, insbesondere aus muslimisch geprägten Ländern, die christliche Identität Europas untergraben könne.

Er betont, dass Nächstenliebe und Barmherzigkeit nicht bedeuten dürften, politische und kulturelle Realitäten zu ignorieren. Staaten hätten das Recht – ja sogar die Pflicht –, ihre Grenzen zu schützen und die kulturelle Ordnung zu bewahren. Eine „falsche Humanität“, so Schneider, könne langfristig zur Selbstaufgabe des christlichen Abendlands führen. Schneider warnte sogar deutlich: „Es sind KEINE Flüchtlinge. Dies ist eine Invasion der Massenislamisierung Europas.“

Diese Aussagen haben ihm den Vorwurf eingebracht, sich der Rhetorik rechtspopulistischer Gruppen anzunähern – seine Unterstützer sehen in ihm hingegen einen mutigen Verteidiger christlicher Werte.

Kritiker des Synodalen Weges und Papst Franziskus

Schneider gehört zu den prominentesten Kritikern des von Papst Franziskus unterstützten Synodalen Weges und lehnt viele der dort diskutierten Reformvorschläge – etwa zur Rolle der Frau oder zum Umgang mit Homosexualität – entschieden ab. Er warnt vor einer „Protestantisierung“ der Kirche und plädiert für eine Rückkehr zur liturgischen und moralischen Strenge.

Auch gegenüber Papst Franziskus ist er mehrfach auf Distanz gegangen – unter anderem wegen dessen Öffnung gegenüber interreligiösem Dialog und seiner Haltung zur Eucharistie.

Wird er der nächste Papst?

Ob Athanasius Schneider realistische Chancen auf das Papstamt hat, ist fraglich – aber es ist nicht völlig ausgeschlossen. Er genießt in konservativen Kreisen weltweit hohes Ansehen und ist eine geistige Leitfigur für jene, die sich eine klare theologische Linie in der Kirche wünschen.

Allerdings ist Schneider kein Kardinal, was seine Wahl erschwert – wenngleich das Kirchenrecht es erlaubt, auch einen Nicht-Kardinal zum Papst zu wählen. Zudem steht er für eine Kirche, die eher eine Gegenbewegung zur aktuellen Ausrichtung des Vatikans darstellt. Sollte ein Konklave nach dem nächsten Pontifikat stärker nach theologischer Klarheit und Tradition streben, könnte ein Kandidat wie Schneider zumindest eine Stimme im Hintergrund sein – oder einen künftigen Kurs stark beeinflussen.

Athanasius Schneider ist jedenfalls eine der markantesten Gestalten der katholischen Kirche außerhalb der römischen Hierarchie. Seine dezidierten Meinungen zur Zuwanderung, seine kritische Haltung gegenüber innerkirchlichen Reformen und sein Ruf als Verteidiger der Tradition machen ihn zu einem Hoffnungsträger für konservative Katholiken – und zu einem potenziellen, wenn auch unwahrscheinlichen, Kandidaten für das höchste Amt der Kirche.

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