Europa stand damit kurz vor dem Ausbruch eines zweiten Krieges auf unserem Kontinent: Der Journalist Szabolcs Panyi von VSquare hat nun neue Details zu einer geheimen Operation aufgedeckt, die von der bekannten ungarischen Antiterroreinheit TEK (Terrorelhárítási Központ) in Bosnien-Herzegowina geplant gewesen sein soll.

Ziel der Aktion war es demnach, Milorad Dodik, den serbischen Separatistenführer, im Falle einer drohenden Verhaftung durch bosnische Behörden außer Landes zu schmuggeln. Nach Informationen von Panyi geschah dies auf direkten Befehl von Premierminister Viktor Orbán.

Der Plan sah vor, dass das von János Hajdu geleitete Einsatzkommando TEK Milorad Dodik (APA-Bild unten) aus Bosnien herausholt, sobald es zu einer Verhaftung kommt. Die TEK-Kräfte wollten ihn über Kroatien nach Ungarn bringen.

Doch dieser Notfallplan wurde geleakt, und obwohl Dodik tatsächlich von einem Gericht in Sarajevo zu einem Jahr Haft verurteilt wurde, konnte er Berufung einlegen – was eine sofortige Inhaftierung vorerst verhinderte.

Panyi berichtet weiter, dass die Vereinigten Staaten von Anfang an über die geplante Aktion informiert waren – und es schließlich die US-Seite war, die Kroatiens Regierung warnte.

Konfrontation mit kroatischen Spezialeinheiten drohte

In der Folge bereiteten sich die kroatischen Behörden ernsthaft darauf vor, einen Schmuggelversuch Dodiks zu verhindern. Nach Angaben von Panyis Quellen waren sie sogar bereit, im Ernstfall nicht nur Dodik, sondern auch ungarische TEK-Beamte an der Grenze festzunehmen, sollte die Operation weiter eskalieren.

Ein europäischer Diplomat sagte gegenüber dem Journalisten, ein solches Vorgehen hätte eine gefährliche Eskalation im Westbalkan bedeutet – mit potenziell völlig unkontrollierbaren Konsequenzen. Die Reaktion der USA sei entsprechend heftig ausgefallen.

Auf die Frage, wie verärgert Washington über den ungarischen Vorstoß gewesen sei, habe ein ungarischer Beamter knapp geantwortet: „Sehr.“