Die Soziologen des KIIS (Kiews Internationales Institut für Soziologie) weisen darauf hin, dass den Befragten sechs Interpretationen der Idee eines 30-tägigen Waffenstillstands angeboten wurden, darunter drei bedingt positive für die Ukraine und drei bedingt negative, jeder Befragte musste eine Antwort auswählen. Die absolute Mehrheit der Ukrainer – 77 Prozent – bewertet den Vorschlag positiv.

Allerdings wird eine Kapitulation nach wie vor strikt abgelehnt: 80 Prozent der Ukrainer sind der Meinung, dass die Ukraine ihren Kampf gegen Russlands Angriffskrieg fortsetzen sollte, selbst wenn die USA jegliche Unterstützung für Kiew einstellen.

Die Ergebnisse der KIIS-Umfrage (12. bis 25. März) zeigen, dass unter den Ukrainern ein eindeutiger Konsens darüber herrscht, dass die Ukraine trotz allem weiterkämpfen sollte – das sagen immerhin 82 Prozent. Nur 8 Prozent der Befragten gaben an, dass sie unter den aktuellen Bedingungen eher zu einer Kapitulation bereit wären. In allen Regionen ist die absolute Mehrheit – von 78 Prozent im Osten bis 83 Prozent im Westen – der Meinung, dass die Ukraine trotz allem weiter Widerstand leisten und nicht kapitulieren sollte. Anfang März 2025 hatten die USA vorübergehend ihre militärische Unterstützung vorübergehend eingestellt.

Eine Kriegsmüdigkeit lässt sich aus diesen Umfragedaten allerdings nicht herauslesen. So betonen die Soziologen: Am häufigsten (47 % von 77 %) sagten die Befragten, die Zustimmung zu einem Waffenstillstand sei ein Weg, zu zeigen, dass Russland ohnehin keinen Frieden wolle oder gegen Vereinbarungen verstoße.