Trumps Zoll-Wahnsinn – auch die Krypto-Börse stürzt ab

Trumps Zoll-Wahnsinn – auch die Krypto-Börse stürzt ab

Der Bitcoin-Kurs ist heute zeitweise unter die Marke von 75.000 US-Dollar gefallen – und damit sind nahezu sämtliche Kursgewinne seit der Wahl von US-Präsident Donald Trump Anfang November wieder ausgelöscht worden.

Auslöser für den Preisverfall waren die in der vergangenen Woche verhängten US-Strafzölle auf nahezu alle Importgüter. Die Entscheidung des Präsidenten löste einen breit angelegten Ausverkauf von risikobehafteten Anlageklassen aus, der sich zu Wochenbeginn unvermindert fortsetzte, berichtet das Handelsblatt.

Innerhalb von nur 24 Stunden verlor der Bitcoin zwischenzeitlich rund neun Prozent an Wert. Verglichen mit dem Rekordhoch von etwa 109.000 Dollar im Januar beläuft sich das Minus mittlerweile auf über 30 Prozent. Marktanalyst Timo Emden kommentierte die Entwicklung mit den Worten: „Der eskalierende Handelskonflikt hält Bitcoin und andere Kryptowährungen weiterhin im Würgegriff.“ Die Unsicherheit wirke abschreckend auf Investoren, die sich zunehmend aus riskanten Anlagen zurückziehen. „Die neu aufgeflammten Rezessionssorgen in den USA machen auch vor dem Kryptomarkt nicht halt“, so Emden weiter.

Der Abwärtstrend erfasste auch andere namhafte Kryptowährungen: Ether, Ripple und Solana verloren zum Wochenauftakt jeweils mehr als 15 Prozent. Der Gesamtwert des Kryptomarkts sank im gleichen Zeitraum um über elf Prozent auf 2,36 Billionen US-Dollar.

Laut Alex Kuptsikevich, Chefanalyst beim Brokerhaus FxPro, ist die Marktstimmung inzwischen in den Bereich „extremer Angst“ zurückgekehrt. Die Kurse würden ein Mehr-Monats-Tief nach dem anderen markieren – ein Indiz dafür, dass der Ausverkauf nicht panikgetrieben, sondern systematisch verlaufe. „Das macht ihn umso gefährlicher“, warnte Kuptsikevich.

Besonders stark betroffen waren börsengehandelte Indexprodukte wie Bitcoin-ETFs. Nach Angaben des Krypto-Vermögensverwalters CoinShares beliefen sich die Abflüsse in dieser Produktkategorie allein in der vergangenen Woche auf rund 240 Millionen US-Dollar. Der Großteil entfiel dabei auf Bitcoin-basierte Produkte, bei denen Anleger mehr als 200 Millionen Dollar abzogen.

Die Hoffnung auf eine kryptofreundliche Regulierung unter der neuen US-Regierung hat sich somit als trügerisch erwiesen. Zwar kündigte Präsident Trump an, dass die USA eine nationale Reserve aus Bitcoin und anderen Kryptowährungen aufbauen wollen. Doch die konkreten Maßnahmen blieben weit hinter den Erwartungen der Branche zurück – ein weiterer Faktor, der den wachsenden Pessimismus unter den Anlegern verstärkt.

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