Lassen die Forderungen der Pinken den nächsten Koalitions-Versuch zerbröseln? Jedenfalls dürfte man in der ÖVP und auch in der SPÖ nicht sonderlich begeistert sein, dass die NEOS-Chefin gleich zwei Ministerposten für die Mini-Partei einfordert.

Konkret geht es um das Unterrichtsministerium, das Schwarz und Rot den NEOS nicht wirklich trauernd übergeben: Es ist ein Ressort mit vielen Problemen und lässt dem jeweiligen Minister im dauernden Match mit Lehrergewerkschaft und Landesfürsten nicht wirklich eine Chance für eine gute Performance.

Heikler wird’s schon beim Außenministerium, das die NEOS angeblich auch für sich beanspruchen: Das war bisher stets im „Herrschaftsbereich“ der ÖVP.

NEOS hätten auch gerne das Justizministerium

Noch belastender für die Stimmung unter den drei Fast-Koalitionspartnern wäre, wenn die NEOS das Justizministerium besetzen wollen: Eine Justizministerin mit dem Namen Stephanie Krisper wäre für die ÖVP wäre das ja ein real gewordener Albtraum – sie quälte die Konservativen bereits in zahlreichen U-Ausschüssen und mit knallharten parlamentarischen Anfragen.

Dass die NEOS dann noch ein Staatssekretariat besetzen wollen, wäre sowohl für die ÖVP als auch für die SPÖ verkraftbar: Der bekannte NEOS-Rebell Sepp Schellhorn soll ein Staatssekretariat für Tourismus im Wirtschafts- oder Landwirtschaftsministerium bekommen, wie oe24 berichtet.

Zumindest zwei Ziele hätte die ÖVP nun doch mit dem Wechsel des Koalitionspartners erreicht: Sie stellt künftig mit Christian Stocker den Kanzler und behält auch das Innenministerium – dass die SPÖ unter einem bekennenden Marxisten das Finanzministerium bekommen soll, das muss die ÖVP ihren bürgerlichen Wählern wohl noch irgendwie erklären.