Die Klimaprotestgruppe Just Stop Oil (JSO) erklärte, dass zwei Aktivistinnen die Aktion durchgeführt hätten. Charles Darwin, der als Begründer der Evolutionstheorie bekannt ist, sei gezielt ausgewählt worden, um auf die Dringlichkeit der Klimakrise aufmerksam zu machen.
Die Londoner Metropolitan Police wurde am Montag um 09.30 Uhr alarmiert. Zwei Frauen wurden wegen des Verdachts auf Sachbeschädigung festgenommen und befinden sich weiterhin in Polizeigewahrsam.
Ein Sprecher der Westminster Abbey erklärte, dass die Gedenkstätte unverzüglich gereinigt werde. „Die Restauratoren der Abbey haben sofort Maßnahmen ergriffen, und wir gehen davon aus, dass es keine bleibenden Schäden geben wird.“ Die Abbey bleibe weiterhin für Besucher und Gläubige geöffnet.
Die Aktivistinnen wurden von JSO als Alyson Lee (66), eine pensionierte Lehrassistentin aus Derby, und Di Bligh (77), eine ehemalige Geschäftsführerin des Stadtrats von Reading, identifiziert.
Darwin als Symbol gewählt
Ms. Lee sagte der Nachrichtenagentur PA: „Wir versuchen, die Regierung zum Handeln gegen den Klimawandel zu bewegen. Sie tut nicht genug.“
Ms. Bligh ergänzte: „Wir haben Darwin gezielt ausgewählt, weil er in seinem Grab rotieren würde, wenn er sehen könnte, wie die sechste Massenextinktion gerade stattfindet.“
Ms. Lee fügte hinzu: „Ich bin überzeugt, dass er unsere Aktion unterstützen würde. Er war ein hervorragender Wissenschaftler, der den wissenschaftlichen Erkenntnissen gefolgt ist. Er wäre genauso verärgert wie wir darüber, dass die Regierung die Wissenschaft ignoriert.“
Angeblich das wärmste Jahr
Die jüngste Aktion fand vor dem Hintergrund alarmierender wissenschaftlicher Daten statt. Der Copernicus Climate Change Service (C3S) der EU bestätigte, dass das vergangene Jahr das wärmste weltweit seit Beginn der Aufzeichnungen war. Es war außerdem das erste Jahr, in dem die globale Durchschnittstemperatur 1,5°C über dem vorindustriellen Niveau lag – eine Schwelle, die laut dem Pariser Abkommen von 2015 nicht überschritten werden sollte, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden.
Wissenschaftler betonten, dass der menschengemachte Klimawandel der Hauptgrund für die Rekordtemperaturen sei, während natürliche Faktoren wie das „El Niño“-Wetterphänomen zusätzlich dazu beigetragen hätten.
Analysen des Met Office, der Universität von East Anglia und des National Centre for Atmospheric Science zeigten zudem, dass 2024 als das heißeste Jahr der Geschichte gilt und wahrscheinlich das erste Jahr war, in dem die 1,5°C-Marke überschritten wurde.
Die Protestaktion und die Botschaft der Aktivistinnen verdeutlichen die zunehmende Frustration über die mangelnden Fortschritte im Kampf gegen den Klimawandel und die Notwendigkeit sofortiger Maßnahmen.
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