Im zweiten Anlauf doch noch Kanzler: Friedrich Merz erleichtert

Im zweiten Anlauf doch noch Kanzler: Friedrich Merz erleichtert

Jetzt also doch noch: Nach der peinlichen Abstimmungs-Niederlage konnte Friedrich Merz um 16.15 Uhr aufatmen – 325 Abgeordnete stimmten für ihn, das ist die Mehrheit, der CDU-Chef ist nun Bundeskanzler.

Der Vorsitzende der CDU wurde am Mittwoch im zweiten Wahlgang vom Deutschen Bundestag mit der erforderlichen Kanzlermehrheit gewählt und ist damit der 10. Kanzler in der Geschichte der Bundesrepublik.

Der Weg in das Amt war dabei nicht einfach: Im ersten Wahlgang hatte Merz in geheimer Abstimmung nur 310 Stimmen erhalten – sechs weniger als die für die absolute Mehrheit nötigen 316. Damit kam es erstmals in der bundesdeutschen Geschichte vor, dass ein Kanzlerkandidat im ersten Anlauf scheiterte.

Zweiter Versuch unter großer Aufmerksamkeit

Die CDU/CSU-Fraktion sowie der Koalitionspartner SPD hielten dennoch an Merz fest. Vor Beginn der zweiten Abstimmung appellierte Unionsfraktionschef Jens Spahn an die Abgeordneten: „Ganz Europa – vielleicht sogar die Welt – blickt auf diesen zweiten Wahlgang.“ Man sei sich der historischen Tragweite und Verantwortung bewusst.

Mit Unterstützung aus den Koalitionsfraktionen wurde Merz im zweiten Wahlgang erfolgreich gewählt. Die Bundestagssitzung war zuvor im Einvernehmen mit Grünen und Linksfraktion so angepasst worden, dass ein weiterer Wahlgang noch am selben Tag möglich wurde. „Ich danke allen, die dieses geordnete Verfahren gemeinsam ermöglicht haben“, sagte Spahn in seiner Rede.

„Demokratischer Prozess – in schwieriger Lage“

Spahn betonte, dass die Situation nach dem ersten Wahlgang ungewöhnlich gewesen sei, aber Teil eines demokratischen Prozesses. Die Fraktion habe sich trotz des Dämpfers geschlossen hinter Merz gestellt.

Mit seiner Wahl beginnt für Friedrich Merz nun eine neue Etappe in seiner politischen Karriere – als Regierungschef einer großen Koalition aus CDU/CSU und SPD, die vor allem innen- und wirtschaftspolitisch ambitionierte Reformprojekte angekündigt hat.

Merz selbst nahm die Wahl am Nachmittag an – nach Jahren der Oppositionspolitik und einer schwierigen Mehrheitssuche im Parlament. Sein Amtsantritt markiert zugleich einen Wendepunkt in der deutschen Innenpolitik: Die Ära Merz hat offiziell begonnen.

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