Alle Frauen und Männer sollen irgendwann zwischen 18 und 67 Jahren sechs Monate Dienst tun – entweder Wehrdienst, Dienst im Bevölkerungsschutz, bei Feuerwehr oder Hilfsorganisationen oder sechs Monate Gesellschaftsdienst. Schon abgeleistete Dienste oder bestimmte ehrenamtliche Tätigkeiten sollen angerechnet werden. Und diese Pflicht soll „für alle mit festem Aufenthalt in Deutschland unabhängig von Staatsbürgerschaft oder Geschlecht“ gelten – also auch für alle Asylberechtigten und alle Asylwerber. Ob auch alle Ausländer, die in Deutschland langfristig arbeiten, zum „Freiheitsdienst“ verpflichtet werden sollen, wurde bisher nicht definiert.
„Es ist an der Zeit, die Frage zu stellen: Was kannst du für dein Land tun?“, sagte Katharina Schulze (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur. „Damit wir als Gesellschaft robuster werden, unsere Freiheit verteidigen und das Miteinander stärken, braucht es uns alle. Der Freiheitsdienst ist ein Gemeinschaftsprojekt für Deutschland von allen für alle. Durch den Freiheitsdienst verbinden wir Generationen und Milieus, stärken unsere Gesellschaft und verteidigen, was uns wichtig ist.“
„Freiheitsdienst“ dann bis zum 67. Lebensjahr
Das Konzept der Grünen sieht vor, dass nach Ende der Schulpflicht eine allgemeine Musterung stattfinden und über die Zweige des „Freiheitsdienstes“ informiert werden soll. Die Mindestdauer von sechs Monaten soll entweder am Stück oder zeitlich gestreckt – im Alter zwischen 18 und 67 Jahren – erfüllt werden können.
Diese Altersangabe erinnert unangenehm an eine dunkle Zeit: Ab Oktober 1944 wurden von den Nationalsozialisten auch bis zu 60-jährige Männer zur Einrückung in den „Volkssturm“ gezwungen, sechs Millionen dieser Hilfs-Soldaten wurden damals eingezogen.
Ich bin „N I C H T“ Grün, um Gottes Willen, aber der Vorschlag hat schon etwas an sich, sage ich als Österarmer.