Grüne rotieren gegen Windkraftverbot

51,55 Prozent haben am Sonntag bei einer Volksbefragung für das Verbot von Windrädern in Kärnten gestimmt. Initiiert wurde die Befragung von FPÖ und Team Kärnten.

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer sieht das rechtlich nicht bindende Ergebnis der Volksbefragung als Bestätigung für die Bemühungen seiner Partei, die Bevölkerung einzubinden. „Das Team Kärnten war wesentlich daran beteiligt, dass es überhaupt zu dieser Volksbefragung gekommen ist, und die recht hohe Beteiligung gibt uns recht,“ erklärte Köfer. Für ihn sei das Votum ein klarer Hinweis, dass die Politik nicht an den Menschen vorbei regieren dürfe. Gleichzeitig betonte er, dass Windkraftprojekte nur dann realisiert werden sollten, wenn sie ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll sind.

Neos: „Populistische Denkzettel-Abstimmung“

Scharf kritisierte Neos-Landesprecher Janos Juvan die Volksbefragung: „Eine zentrale Zukunftsfrage wurde für eine populistische Denkzettel-Abstimmung missbraucht.“ Juvan sieht darin eine vertane Chance, Kärnten von ausländischer Atomkraft und fossilen Energieträgern unabhängig zu machen. Die Befragung habe die aktuelle Stimmungslage instrumentalisiert, statt eine langfristige Vision zu fördern.

Grüne: „Gefährlicher Rückschritt“

Auch die Grünen reagierten mit deutlicher Kritik. Landessprecherin Olga Voglauer sprach von einem „gefährlichen Rückschritt“, der die Abhängigkeit von fossilen Energien und deren Lieferanten weiter verfestige. „Die Chance, mit Rückenwind in eine nachhaltige Energiezukunft zu gehen, hat die Landesregierung leider vertan“, so Voglauer.

Martin Gruber: Rückkehr zur Sachlichkeit gefordert

Der Chef der Kärntner Volkspartei, Landesvize Martin Gruber, betonte, dass die knappe Entscheidung ein klares Zeichen für die gesellschaftliche Spaltung in der Frage der Windkraft sei. „Ich nehme die Sorgen beider Seiten ernst und fordere, von der emotionalen Debatte wieder zur Sachlichkeit zurückzukehren.“ Gruber rief alle politischen Kräfte – einschließlich der FPÖ und des Teams Kärnten – dazu auf, konstruktiv an einer tragfähigen Lösung zu arbeiten.

LH Peter Kaiser: „Keine einhellige Meinung

Landeshauptmann Peter Kaiser wies in einer Stellungnahme auf das uneinheitliche Meinungsbild der Kärntner hin. „Das sehr knappe Ergebnis zeigt, dass es keine wirklich mehrheitlich einhellige Meinung zur Nutzung von Windenergie gibt.“ Kaiser betonte die Notwendigkeit eines ausgewogenen Energiemixes, um Arbeitsplätze zu sichern und Kärnten unabhängiger von teuren Atomstromimporten zu machen.

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