Fünf Tage vor Wahl: Geschäftspartner eines Parteichefs verhaftet

Fünf Tage vor Wahl: Geschäftspartner eines Parteichefs verhaftet

Die Staatsanwaltschaft Wien bestätigte die Verhaftung des niederländischen Staatsbürgers – demnach wurde ein Antrag auf Untersuchungshaft wegen Tatbegehungsgefahr gestellt. Danny K. steht im Verdacht, mit betrügerischen Absichten Millionenbeträge zugesagt, aber letztlich nie bereitgestellt zu haben.

K. hatte sich über Jahre hinweg als solventer Finanzier ausgegeben, der – angeblich abgesichert durch Anleihen im Milliardenbereich – Investitionen in großem Stil tätigen könne. Zahlreiche Unternehmer sollen ihm daraufhin Unternehmensbeteiligungen angeboten haben, unter anderem im Rahmen eines Hotelprojekts, einer Kosmetikfirma, eines Krypto-Startups sowie rund um das Stadionprojekt des Fußballclubs Austria Wien.

HC Strache als Kontaktmann

Als Vermittler bei mehreren dieser angebahnten Geschäfte trat laut Recherchen der Tageszeitung DER STANDARD der ehemalige Vizekanzler Heinz-Christian Strache (im Bild unten) auf. Auch der aktuell wahlkämpfende Strache selbst fühlt sich von K. betrogen. In der Folge soll K. jedoch über Boulevardmedien negative Gerüchte über den FPÖ-Politiker und dessen finanzielle Situation verbreitet haben – offenbar als Reaktion auf die Vorwürfe. Nur fünf Tage vor der Wien-Wahl ist diese Entwicklung in der Causa Danny K. auch für den Ex-Vizekanzler nicht wirklich hilfreich.

Millionenversprechen ohne Geldfluss

Ein zentraler Vorwurf mehrerer betroffener Unternehmer: Obwohl teilweise notarielle Verträge abgeschlossen wurden, soll K. nie auch nur einen Cent überwiesen haben. Stattdessen habe er mit vagen Begründungen wie „Compliance-Problemen“ oder „negativen Informationen über Geschäftspartner“ erklärt, warum es zu keiner Auszahlung gekommen sei. Die mutmaßlichen Geschädigten fühlten sich hingehalten und in die Irre geführt.

Verdacht auf gefälschte Dokumente

Besonders brisant: In einem Fall legte K. einem Unternehmer ein Schreiben vor, das angeblich eine Kreditlinie bei der renommierten britischen Investmentgesellschaft St. James’s Place bestätigte. Doch auf Anfrage des STANDARD prüfte das Unternehmen das Dokument – und nanntes es eine Fälschung. Ob Danny K. von der mutmaßlichen Fälschung wusste oder sie selbst veranlasst hat, ist derzeit nicht bekannt. Gegenüber Medien äußerte er sich lediglich ausweichend und verwies auf seine Rechtsberatung.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Wien laufen auf Hochtouren. Es gilt die Unschuldsvermutung. Die Festnahme könnte ein entscheidender Schritt in der Aufklärung eines Falls sein, der weit über Österreich hinaus Kreise zieht.

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Omi Wetterwachs

Strache IST EX-FPÖ-POLITIKER!!!!!!

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