Franziskus ist tot – so wird der neue Papst gekürt

Franziskus ist tot – so wird der neue Papst gekürt

Die christliche Welt trauert: Papst Franziskus ist im Alter von 88 Jahren verstorben. Zwei Monate zuvor war er wegen einer schweren Lungenentzündung in Folge einer Infektion ins Krankenhaus eingeliefert worden. In seinen letzten Stunden am Ostersonntag spendete er noch Tausenden von Gläubigen auf dem Petersplatz den Segen – nun beginnt eine Phase tiefgreifender Veränderung in der katholischen Kirche.

Neun Tage der Trauer – und ein komplizierter Prozess

Nach der offiziellen Bekanntgabe seines Todes wird es zunächst neun Tage der Trauerfeierlichkeiten geben, bevor der Prozess zur Wahl eines neuen Papstes beginnt. Frühestens 15 Tage nach dem Tod wird das sogenannte Konklave einberufen – jene traditionsreiche Versammlung der wahlberechtigten Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle, um das neue Kirchenoberhaupt zu bestimmen.

Zunächst muss der Kammerdiener des Papstes – derzeit Kardinal Kevin Farrell – den Tod des Papstes formell bestätigen. Dazu ruft er dreimal den Namen „Franziskus“ am Totenbett und vergewissert sich, dass keine Antwort erfolgt.

Anschließend werden die Privaträume des Papstes versiegelt, der berühmte Fischerring vom Finger des Verstorbenen abgenommen und mit einem Hammer zerstört – ein symbolischer Akt zur Beendigung seines Pontifikats.

Aufbahrung in St. Peter – Beisetzung in Santa Maria Maggiore

Papst Franziskus wird anschließend in rote liturgische Gewänder gekleidet, mit einer weißen Mitra auf dem Haupt. Danach wird sein Leichnam zur Petersbasilika gebracht, wo er drei Tage lang öffentlich aufgebahrt wird.

Die Beisetzung erfolgt innerhalb von sechs Tagen – allerdings nicht, wie bei seinen Vorgängern üblich, in der Krypta unter dem Petersdom, sondern in der Basilika Santa Maria Maggiore im römischen Stadtteil Esquilino, die Franziskus persönlich sehr verbunden war.

Das Konklave: Wie ein Papst gewählt wird

Zur Papstwahl sind nur Kardinäle unter 80 Jahren zugelassen – aktuell 138 von 252. 54 aus Europa, 18 aus Afrika, 24 aus Asien, 4 aus Ozeanien, 16 aus Nordamerika, 4 aus Mittelamerika und 18 aus Südamerika.

Sie werden im Rahmen des Konklaves unter strikter Abschottung in der Sixtinischen Kapelle eingeschlossen. Während dieser Zeit haben sie keinen Zugang zu Telefon, Internet oder Außenwelt.

Das Konklave beginnt mit einer feierlichen „Messe für die Wahl eines Papstes“, der „Pro eligendo Romano Pontifice“. Anschließend ziehen die Kardinäle unter Gesängen wie der „Litanei der Heiligen“ und dem Hymnus „Veni Creator Spiritus“ in die Kapelle ein.

Dort legen sie mit der Hand auf das Evangelium einen Eid ab, über alle Vorgänge des Konklaves absolutes Stillschweigen zu bewahren. Nach einer Einführungsmeditation, diesmal durch Kardinal Prosper Grech aus Malta, beginnt der eigentliche Wahlprozess.

Strenge Rituale und geheime Abstimmungen

Jeder Kardinal schreibt auf einen Stimmzettel die Worte „Eligo in Summum Pontificem“ – „Ich wähle zum höchsten Pontifex“ – und den Namen seines Favoriten. Anschließend legen sie ihre Stimme feierlich in eine silberne und goldene Urne.

Seit Reformen von Papst Johannes Paul II. gibt es drei Urnen: für die Stimmen der anwesenden Kardinäle, für mögliche Krankenstimmen aus dem Vatikan und für die Aufbewahrung nach der Auszählung.

Nach jedem Wahlgang wird der Inhalt der Urnen verbrannt. Der aufsteigende Rauch aus dem Kamin der Sixtinischen Kapelle zeigt den Ausgang:

  • Schwarzer Rauch bedeutet: Noch keine Entscheidung

  • Weißer Rauch signalisiert: Ein neuer Papst wurde gewählt

Hat ein Kandidat die nötige Zweidrittelmehrheit erreicht, wird ihm die entscheidende Frage gestellt:
„Akzeptieren Sie Ihre kanonische Wahl zum höchsten Pontifex?“

Bei Zustimmung wird er gefragt, welchen Papstnamen er künftig tragen möchte. Danach erhält er das weiße päpstliche Gewand und alle Kardinäle huldigen ihm.

Zum Abschluss tritt der neue Papst erstmals auf den Balkon der Petersbasilika, um der jubelnden Menge und der Welt das traditionelle „Habemus Papam“ – „Wir haben einen Papst“ – verkünden zu lassen.


Ein neues Kapitel in der Geschichte der katholischen Kirche beginnt – mit großer Spannung erwartet die Welt, wer die Nachfolge von Franziskus antreten wird.

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