Forderung der Türkei: EU soll uns Döner verbieten

Forderung der Türkei: EU soll uns Döner verbieten

Der Hintergrund: Bereits vor drei Jahren hatte der Internationale Dönerverband (Udofed) aus Istanbul beantragt, Döner als „garantiert traditionelle Spezialität“ bei der EU eintragen zu lassen. Damit wären künftig nur noch bestimmte Rezepturen erlaubt – diese entsprechen nicht den gängigen Zubereitungen in Deutschland.

Die Bundesrepublik hatte gegen den Antrag Einspruch eingelegt. Das Konsultationsverfahren mit der Türkei endete am 20. März 2025 ergebnislos. Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums sei die türkische Seite auf Gesprächsangebote nicht eingegangen.

Offen ist nun, wie die EU-Kommission entscheidet. Möglich ist eine Annahme des Antrags, eine Ablehnung oder eine Aufforderung zu Änderungen. Sollte der Antrag in seiner aktuellen Form angenommen werden, dürfte ein Großteil der hiesigen Döner-Produktion nicht mehr unter dem Namen „Döner Kebab“ laufen.

Laut Experten wie Eberhard Seidel wären etwa 80 bis 90 Prozent der heutigen Döner-Angebote betroffen – insbesondere Varianten mit Kalb- oder Putenfleisch. Auch technische Vorgaben wie Messerlänge und Garverfahren würden verändert, ebenso die erlaubten Zutaten.

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) vertritt Deutschland im Verfahren. Ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums erklärte, man habe die Bedenken zuletzt nochmals bekräftigt.

Der Bericht der Türkei zur Konsultation wird bis Ende April erwartet. Erst danach fällt die endgültige Entscheidung durch die EU-Kommission.

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