Moskaus KGB-Chef: Europa schlafwandelt in den Untergang

Moskaus KGB-Chef: Europa schlafwandelt in den Untergang

Russland, China und die USA könnten eine neue „geopolitische Ordnung“ formen, die Europa ins Abseits drängen würde, fordert der ehemalige KGB-Chef von Moskau, Jewgeni Sawostjanow, die europäischen Staaten auf, endlich aufzuwachen und Wladimir Putins expansive Ambitionen ernst zu nehmen.

Wenn die europäischen Staats- und Regierungschefs nicht jetzt reagieren, könnten laufende Verhandlungen zwischen Donald Trump und Putin zu Abkommen führen, die Europa systematisch ausgrenzen.

Europa sei umzingelt

In einem aktuellen Interview mit der italienischen Zeitung Corriere della Sera wird Sawostjanow deutlich: „Heute stehen wir unter dem Einfluss zweier Mächte – Russland und dem neuen Amerika – die Europas Grundwerte zutiefst verachten. Sie sind vereint durch ihren gemeinsamen Feind: Europa. Sie sind in gewisser Weise umzingelt.“

Und der Ex-KGB-Agent warnt: „Ich fürchte, Europa erkennt das Risiko nicht – das Risiko, in die Bedeutungslosigkeit abzurutschen, insbesondere was seine demokratischen Werte betrifft.“

Ex-KGB-Agent: Putin will auch Odessa und Transnistrien

Putin strebe laut Sawostjanow langfristig an, Russlands geopolitische Bedeutung wiederherzustellen. Ein kürzlich vereinbarter maritimer Waffenstillstand im Schwarzen Meer sei nur ein Schritt. Putin werde nicht ruhen, bis Russland einen festen Außenposten am Dnepr gesichert habe – einschließlich Odessa, Transnistrien und Chișinău – und jede europäische Friedensmission ausgeschlossen sei. „Putin will als der ‚große Sammler russischer Erde‘ in die Geschichte eingehen – als der Mann, der die Auflösung des Imperiums – eine Entwicklung, die 1867 mit dem Verkauf Alaskas begann – rückgängig machte.“

Laut Medienberichten will Moskau bei den Verhandlungen die vollständige Kontrolle über vier ukrainische Regionen durchsetzen, die es derzeit teilweise besetzt hält.

Sawostjanows weitere Analyse: Sollte Europa seinen aktuellen politischen Kurs fortsetzen, werde China ebenfalls eine dominierende Rolle in der neuen Weltordnung einnehmen. Russland würde dabei eine Art „tugendhafter Stellvertreter“ Pekings, während sich Europa faktisch einer Achse China-Russland und deren Verbündeten unterwerfen müsse.

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