Er will ins Frauengefängnis: Rechtextremist ändert Geschlecht

Der wegen Volksverhetzung und übler Nachrede verurteilte Rechtsextremist Sven Liebich hat seinen Geschlechtseintrag ändern lassen und trägt nun den Namen Marla Svenja Liebich.

Wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtet, wurde der ehemalige Mann zu einer Haftstrafe von einem Jahr und sechs Monaten ohne Bewährung verurteilt. Details zu seiner Identitätsänderung wollte Liebich nicht preisgeben, äußerte jedoch: „Ich habe Angst vor Diskriminierung.“

Weitere Konsequenzen ungewiss

Die Staatsanwaltschaft Halle steht vor einem bislang einzigartigen Fall. Ob Liebich künftig in ein Frauengefängnis verlegt wird, ist noch unklar, ebenso wie die weiteren Konsequenzen des Falls. Das Urteil gegen ihn ist noch nicht rechtskräftig. Liebich, der von der Zeitung mit Vollbart angetroffen wurde, könnte somit für juristische Herausforderungen sorgen.

Kritiker warnen vor Missbrauch

Seit dem 1. November 2024 ist die Änderung des Geschlechtseintrages erheblich vereinfacht: Ein Antrag beim zuständigen Amt genügt; medizinische Gutachten sind nicht mehr erforderlich. Diese Neuerung wurde von der damaligen Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP beschlossen. Kritiker warnen vor Missbrauchsmöglichkeiten durch männliche Straftäter, die sich Zugang zu Frauengefängnissen verschaffen könnten. Befürworter des Selbstbestimmungsgesetzes wiesen solche Bedenken jedoch als transfeindlich zurück.

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