Die Wahrheit über vegane Lebensmittel: Warum „pflanzlich“ nicht immer besser ist

Die Wahrheit über vegane Lebensmittel: Warum „pflanzlich“ nicht immer besser ist

Doch hier kommt die unbequeme Wahrheit: Vegan ist nicht automatisch gesund. Und schon gar nicht nachhaltig. Hinter den glänzenden Verpackungen von pflanzlichen Ersatzprodukten lauert häufig ein Dschungel aus stark verarbeiteten Zutaten, langen Lieferketten und jeder Menge Greenwashing. Wer glaubt, dass vegane Industrieprodukte immer die bessere Wahl sind, sollte vielleicht einen Blick auf das werfen, was wirklich drinsteckt.

Hochverarbeitet, aber mit gutem Gewissen?

Der klassische vegane Burger ist ein technisches Meisterwerk. Kein Fleisch, kein Blut, kein schlechtes Gewissen – stattdessen eine Liste an Zutaten, die klingt, als hätte ein Chemiker sie nachts in einem Labor zusammengestellt:

  • Erbsenproteinisolat
  • Methylcellulose
  • Modifizierte Stärke
  • Sojalecithine
  • Aromen, Stabilisatoren, Farbstoff

Das ist kein Gemüse. Das ist Lebensmitteltechnologie.

Ein Beyond Burger hat bis zu 20 Zutaten. Ein normales Rindersteak? Genau eine. Selbst ein gewöhnlicher Hamburger aus Fleisch ist – aus rein chemischer Sicht – oft weniger verarbeitet als sein pflanzlicher Doppelgänger.

Die Ironie? Viele Veganer entscheiden sich aus gesundheitlichen Gründen für pflanzliche Alternativen, aber am Ende konsumieren sie hochindustrielle Produkte mit fragwürdigen Zusatzstoffen.

Laut einer Studie der Universität von São Paulo (Monteiro et al., 2018) erhöhen stark verarbeitete Lebensmittel das Risiko für Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes – unabhängig davon, ob sie pflanzlich oder tierisch sind.

Nachhaltigkeit: Eine Frage der Perspektive

Vegane Produkte werben oft mit Nachhaltigkeit – und ja, in vielen Fällen verbraucht pflanzliche Ernährung weniger Ressourcen als die Massentierhaltung. Aber es gibt eine Kehrseite, über die niemand gerne spricht:

  • Avocados & Mandeln brauchen für ihren Anbau gigantische Mengen Wasser – ein Kilogramm Mandeln verbraucht bis zu 15.000 Liter Wasser (UC Davis, 2019).

     

  • Sojaanbau führt in Südamerika massiv zur Abholzung des Regenwalds – und auch wenn der Großteil für Tierfutter genutzt wird, landet immer mehr in veganen Industrieprodukten (FAO, 2020).

     

  • Lange Transportwege: Die Kokosmilch im veganen Curry? Der Quinoa im hippen Superfood-Salat? Die Zutaten für viele vegane Produkte haben oft tausende Kilometer auf dem Buckel, bevor sie auf dem Teller landen.

Das bedeutet nicht, dass Fleisch per se nachhaltiger ist – aber ein regionales Bio-Ei oder ein Stück Fleisch vom Bauernhof um die Ecke kann eine bessere Ökobilanz haben als ein veganes Fertigprodukt mit Zutaten aus fünf Kontinenten.

Was ist also die bessere Wahl?

Hier kommt die unbequeme Wahrheit: Es gibt keine einfachen Antworten.

  • Massentierhaltung ist ein ökologisches Desaster, aber vegane Industrieprodukte sind oft kein bisschen besser.

     

  • Eine vollwertige pflanzliche Ernährung mit frischen, wenig verarbeiteten Lebensmitteln ist gesund – aber viele Veganer:innen greifen stattdessen zu Fertigprodukten.

     

  • Nachhaltigkeit hängt von Herkunft, Verarbeitung und Transport ab – nicht davon, ob ein Produkt pflanzlich oder tierisch ist.

Die clevere Wahl? Mehr echte Lebensmittel, weniger hochverarbeitete Produkte, egal ob vegan oder nicht.

Weniger Ideologie, mehr gesunder Menschenverstand

Vegane Ernährung kann gesund sein. Sie kann nachhaltig sein. Aber nicht alles, was „pflanzlich“ ist, ist automatisch gut für Mensch und Umwelt. Letztlich kommt es nicht auf Labels an, sondern auf die Qualität der Lebensmittel, deren Herkunft und Verarbeitung.

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