Deutschland bereits auf Platz 4 bei weltweiter Aufrüstung

Deutschland bereits auf Platz 4 bei weltweiter Aufrüstung

Krieg in der Ukraine, Kämpfe in Gaza, Aufrüstungs-Appelle in Brüssel: Die Welt verzeichnete 2024 den stärksten jährlichen Zuwachs bei den Rüstungsausgaben seit dem Ende des Kalten Krieges.

Deutschland nimmt dabei eine besondere Rolle ein: Mit Militärausgaben in Höhe von 88,5 Milliarden US-Dollar (77,6 Milliarden Euro) kletterte die Bundesrepublik im internationalen Vergleich erstmals auf Platz vier – hinter den USA, China und Russland. Der Anstieg der deutschen Verteidigungsausgaben betrug 28 Prozent im Vergleich zu 2023. Damit rangiert Deutschland nun vor allen anderen Ländern Zentral- und Westeuropas.

Haupttreiber für den weltweiten Anstieg sind laut SIPRI die anhaltenden Kriege und Konflikte, insbesondere der Krieg in der Ukraine, die Auseinandersetzungen im Gazastreifen sowie die zunehmenden Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon.

Ukraine gab im Vorjahr 56,7 Milliarden Euro für die Armee aus

In Europa steigerten nahezu alle Staaten – mit Ausnahme von Malta – ihre Verteidigungsausgaben. Russland führte mit 149 Milliarden US-Dollar (etwa 131 Milliarden Euro) weiterhin die europäische Rangliste an. Die Ukraine, die durch die russische Invasion schwer getroffen ist, gab 64,7 Milliarden US-Dollar (56,7 Milliarden Euro) für das Militär aus und investierte damit weltweit den größten Anteil seines Bruttoinlandsprodukts (34 Prozent) in die Verteidigung.

Unangefochten an der Weltspitze der Militärausgaben bleiben die Vereinigten Staaten, die allein 997 Milliarden US-Dollar (874 Milliarden Euro) aufwendeten – das entspricht etwa 37 Prozent der globalen Ausgaben. China steigerte seine Aufwendungen um sieben Prozent auf 314 Milliarden US-Dollar (275 Milliarden Euro) und setzt damit seinen seit drei Jahrzehnten anhaltenden Aufrüstungskurs fort.

Auch im Nahen Osten verzeichnete SIPRI deutliche Zuwächse – vor allem in Israel und im Libanon. Besonders auffällig: Israels Militärausgaben stiegen um 65 Prozent auf 46,5 Milliarden US-Dollar (40 Milliarden Euro) – der stärkste Anstieg seit dem Sechstagekrieg 1967, berichtet n-tv.

Der jährlich erscheinende SIPRI-Bericht (Auflistung siehe unten) gilt als die weltweit umfassendste Erhebung zu Militärausgaben. Er berücksichtigt nicht nur reine Rüstungsausgaben, sondern auch Aufwendungen für Personal, militärische Forschung und Entwicklung sowie internationale Militärhilfen. Österreich ist nicht auf dieser Liste zu finden – die Ausgaben für das Bundesheer sind zu gering: Die Ausgaben für das Bundesheer stiegen auf 4,02 Milliarden Euro, was einer Steigerung von rund 697 Millionen Euro bzw. 21 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Zum Vergleich: Die Schweiz investierte 6,7 Milliarden Euro in ihre Armee, Schweden (10,5 Millionen Einwohner) 12 Milliarden Euro.

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