Bandenkriminalität schockt Schweden: Erneut drei Mordopfer

Bandenkriminalität schockt Schweden: Erneut drei Mordopfer

Augenzeugenberichten zufolge soll ein maskierter Täter nach der Tat auf einem E-Scooter geflüchtet sein. Trotz intensiver Fahndung in ganz Uppsala fehlt bislang jede Spur des Täters. Auch zu den drei Mordopfern gibt es derzeit keine weiteren Informationen der Polizeiführung.

Die Tat reiht sich in eine beunruhigende Serie von Gewaltakten ein, die Schweden seit Jahren in Atem halten.

Besonders betroffen ist die einst ruhige Universitätsstadt Uppsala, in der sich die Zahl der Gewaltverbrechen zuletzt dramatisch erhöht hat. Im vergangenen Jahr sorgte etwa der Mord an der Mutter eines hochrangigen Bandenmitglieds für Aufsehen. Zwei junge Männer wurden dafür verurteilt – ein Fall, der die erschreckende Realität organisierter Bandenkriminalität in Schweden offenlegte.

Die schwedischen Behörden sehen einen direkten Zusammenhang zwischen der zunehmenden Gewalt und den Aktivitäten krimineller Netzwerke, die sich in vielen Städten ausgebreitet haben. Laut Polizei sind rund 14.000 Personen aktiv in solchen Netzwerken organisiert, darunter etwa 1700 Minderjährige. Diese Jugendlichen werden gezielt für gefährliche Aufgaben wie Schießereien oder das Platzieren von Sprengsätzen rekrutiert.

300 Bombenanschläge in wenigen Monaten

Allein im vergangenen Monat zählten die Sicherheitsbehörden 32 Bombenanschläge – ein trauriger Rekord. Seit Anfang 2023 gab es landesweit mehr als 300 Explosionen, mit denen rivalisierende Gangs ihre Macht demonstrieren, Schulden eintreiben oder Gegner einschüchtern. Die Brutalität und die Häufigkeit der Anschläge haben in der Bevölkerung große Angst ausgelöst und die Regierung unter massiven Handlungsdruck gesetzt.

Die jüngste Tat in Uppsala zeigt einmal mehr, wie tiefgreifend die Krise ist, mit der Schweden konfrontiert ist. Die Polizei setzt alles daran, den Täter zu fassen – doch ohne politische Gegenmaßnahmen bleibt fraglich, ob das Land den gewaltigen Anstieg der Gewalt bremsen kann.

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carpediem

Bald werden wir sagen:
Gestern noch in Schweden, heute schon bei uns.

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