Atomkraftwerk abgeschaltet – Strompreis explodiert

Die aus technischen Gründen unvermeidbare Abschaltung von nur einem Atomkraftwerk in Belgien lässt jetzt die Preise explodieren.

Der Kernreaktor Tihange 1 wurde am Montagmorgen unerwartet abgeschaltet. Laut Olivier Desclée, Sprecher des Betreibers Engie, wurde der Ausfall durch eine defekte Umwälzpumpe verursacht. Diese befindet sich im nicht-nuklearen Teil des Reaktors. Die genaue Ursache des Pumpenfehlers wird derzeit untersucht, berichtet die Brussels Times.

Engie betonte, dass keine Gefahr für Menschen oder die Umwelt bestehe. Zudem versicherte das Unternehmen, dass die Versorgungssicherheit gewährleistet sei, da die französischen Kernkraftwerke mit voller Kapazität arbeiten und somit die Stromversorgung in Europa sichern.

Die plötzliche Abschaltung von Tihange 1 führte jedoch zu einem sprunghaften Anstieg der Ungleichgewichtspreise auf dem Großhandelsmarkt für Elektrizität. Diese kletterten auf 2450 Euro pro Megawattstunde – ein Indikator für die Kosten, die entstehen, um das Marktungleichgewicht auszugleichen.

Der Hochspannungsnetzbetreiber Elia meldete, dass die Versorgungssicherheit derzeit unter Kontrolle sei. „Wir überwachen die Situation genau und bleiben wachsam“, erklärte Elia-Sprecherin Marie-Laure Vanwanseele.

Die Abschaltung des Reaktors fällt in eine Zeit hoher Stromnachfrage, die durch kaltes Wetter verursacht wird. Gleichzeitig ist die Stromerzeugung aus Wind- und Solarenergie minimal. Der Ausfall von Tihange 1 hat den Verlust von 1000 Megawatt Leistung zur Folge.

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