Angst vor Putin: 66 Prozent befürchten Ausweitung des Krieges

Angst vor Putin: 66 Prozent befürchten Ausweitung des Krieges

Die Kriegs-Hysterie in Polen, in den baltischen Staaten, in Berlin und in Brüssel dürfte durchaus ansteckend sein: In einer aktuellen Umfrage des Instituts Leewas im Auftrag von Tamedia und 20 Minuten meinen bereits 66 % der Schweizer, dass Russland in den kommenden zehn Jahren weitere osteuropäische Staaten angreifen wird. 18 Prozent glauben eher nicht daran – zwölf Prozent der Befragten sind überzeugt, dass dies nicht geschehen wird.

Die Einschätzung unterscheidet sich allerdings je nach politischer Gesinnung:

  • Wählerinnen und Wähler im linken und mittleren Spektrum (SP, Grüne, Grünliberale, Mitte) rechnen häufiger mit einer Ausweitung des Krieges.

  • Anhänger der SVP sind gespalten: Etwa die Hälfte sieht eine Bedrohung durch Russland, ein Viertel der SVP-Wählenden hält einen erweiterten Krieg jedoch für gänzlich unwahrscheinlich – ein deutlich höherer Anteil als bei anderen Parteien.

Trotz der wahrgenommenen Gefahr fühlt sich die Mehrheit der Bevölkerung nicht direkt bedroht:

  • 70 % gaben an, sich durch den Ukrainekrieg eher wenig oder gar nicht persönlich bedroht zu fühlen.

  • 23 % fühlen sich eher stark, 5 % sehr stark bedroht.

Mit Blick auf die langfristige Sicherheitsarchitektur Europas stößt ein Vorschlag von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Europa unter einen nuklearen Schutzschirm zu stellen, auf breite Zustimmung in der Schweiz.

61 Prozent der Befragten unterstützen diese Idee ganz oder zumindest tendenziell.
31 Prozent lehnen sie ab, während 8 Prozent keine Angabe machten.

Auch hier zeigen sich politische Unterschiede:

  • SP, Grüne, Grünliberale und die Mitte unterstützen den Schutzschirm mehrheitlich.

  • Bei SVP-Wählenden ist das Meinungsbild ausgeglichen – 29 % sprechen sich deutlich dagegen aus.

Kaum Hoffnung setzt die Schweizer Bevölkerung in den früheren US-Präsidenten Donald Trump, der wiederholt angekündigt hatte, den Krieg in der Ukraine binnen Tagen beenden zu können – sollte er 2024 erneut ins Amt kommen.

Doch die Skepsis ist groß:

  • 73 Prozent der Befragten glauben gar nicht oder eher nicht, dass Trump den Krieg im Jahr 2025 beenden wird.

  • Nur 9 Prozent sind überzeugt, dass er es schaffen könnte, 14 Prozent halten es für möglich.

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Walter Ruse

Diese armen Toren. Was, an dem was Putin sagt, ist nicht glaubwürdig? Dass es in Europa wirtschaftlich steil bergab geht und hier nichts zu holen ist? Dass die Russen selbst genug Bodenschätze besitzen und was in Europa zu holen wäre lachhaft wenig ist? Es ist doch einfach nur lächerlich, diese Angst vor Russland. Ein Land das 1/9 der Landmasse der Welt umfasst und „nur“ 150 Mio. Einwohner hat und eine Truppenstärke von vielleicht max. 2 Mio. wovon 700.000 in der Ukraine kämpfen und 1.3 Mio. verbleiben um die restlichen Grenzen zu schützen. Wo sollen die Soldaten für ein weiteres Vorrücken herkommen. Je weiter vom Mutterland entfernt umso länger werden die Versorgungswege, die in feindlich gesinnten Ländern stark unter Beschuss genommen werden. Im 2.WK konnte die Sowjetunion damit rechnen, dass die Gegenwehr nur aus der deutschen Wehrmacht bestand und nicht aus den Völkern der Länder durch die sie durchmarschierten. Deswegen konnten sie bis nach Berlin vorrücken. Ohne diesen mangelnden Widerstand geht es so langsam wie es eben in der Ukraine geht, nämlich 4 Jahre für ein Vorrücken der Front von vielleicht 150km! Natürlich könnten sie alles in Grund und Boden bombardieren, aber dann wäre auch die restliche Industrie hinüber und sie hätten nur „Ländereien“ in denen sie hungrige Münder zu versorgen hätten. Und nochmal – Land ist das was Russland am wenigsten braucht. Zudem besteht Russland nicht nur aus Putin, der nur als Sündenbock oder als böser schwarzer Mann hingestellt wird, für die infantilen fürchtemichgern-Menschen, die nie aus ihrem Lügen-Trauma des kalten Krieges erwacht sind.
Rechnen wir mal. Russland hat 132.000km Küstenlinie und Landgrenzen. Bei 1.3 Mio. Soldanten sind das rund 10 ! Soldaten pro km Außengrenze. Viel Spaß. Die USA warten doch nur darauf, dass sich Russland zu weit in eine Richtung lehnt um dann vielleicht von Osten zuzuschlagen. Die USA sind die einzigen, die die Bodenschätze Russlands seit Jahrzehnten in Ihren strategischen Papieren erwähnen. Das kann man alles nachlesen. Und wenn man die Kriege der USA seit dem 2.WK verfolgt hat, ist das der Beweis, dass es immer nur um Bodenschätze ging. Daher war Russland auch nie vorher ein Aggressor und hat nie kolonialistische Feldzüge begonnen. Einfach die Geschichte lesen.

Omi Wetterwachs

Ich fürchte mich vor Putin weniger als vor Von der Leyen und ihren Helfershelfern!

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