Schwarzer Rauch – aber wissen wir noch heute, wer Papst wird?

Schwarzer Rauch – aber wissen wir noch heute, wer Papst wird?

Seit Mittwochnachmittag tagen die 133 wahlberechtigten Kardinäle abgeschirmt von der Weltöffentlichkeit. Doch noch konnte sich keiner der Kirchenmänner die nötige Zweidrittelmehrheit sichern, um die Nachfolge von Papst Franziskus anzutreten, der im April verstorben war.

Spannung auf dem Petersplatz – und eine überraschende „Wolke“

Die Anspannung auf dem Petersplatz war mit Händen zu greifen. Zehntausende Menschen harrten aus, viele mit Ferngläsern und Smartphones – denn die Welt schaut nach oben, zum Schornstein der berühmtesten Kapelle der Welt.

Als das Signal schließlich drei Stunden nach Beginn des Konklaves kam, war es nicht das erhoffte Weiß. Stattdessen: dunkler Rauch – kein neuer Papst.

Für einen Moment sorgte eine Formation weißer Kondensstreifen eines Flugzeugs über dem Schornstein für Heiterkeit unter den Wartenden – viele hielten sie zunächst für ein Zeichen des Konklaves. Es war ein augenzwinkernder Moment inmitten einer tief spirituellen wie historischen Situation.

Die Wahl ist eröffnet

Mit dem ersten Wahlgang hat das wohl traditionsreichste Wahlverfahren der Welt offiziell begonnen. In den kommenden Tagen dürfen die Kardinäle nun bis zu vier Wahlgänge täglich durchführen – jeweils zwei am Vormittag und zwei am Nachmittag. Sollte keiner der Kandidaten die nötige Mehrheit erreichen, geht der Prozess weiter – notfalls über viele Tage hinweg. Wann weißer Rauch aufsteigt, bleibt offen.

Rückzug in Gebet und Gespräch

Nach dem gescheiterten Auftakt kehrten die Kardinäle in ihr abgeschottetes Quartier im Vatikan-Gästehaus Santa Marta zurück. Dort verbringen sie die gesamte Dauer des Konklaves. Ohne Handy, Laptop oder jegliche Verbindung zur Außenwelt widmen sie sich am Abend Gesprächen, Gebet oder persönlicher Besinnung – fern von weltlichen Einflüssen.

Mehr als nur ein geistliches Oberhaupt

Der neue Papst wird mehr als nur das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche für 1,4 Milliarden Gläubige weltweit sein. Er übernimmt das Amt als Bischof von Rom, als Staatsoberhaupt des Vatikans und – nach katholischem Verständnis – als Stellvertreter Christi auf Erden, als direkter Nachfolger des Apostels Petrus.

Vatikan-Insider rechnen damit, dass der neue Papst bis Ende der Woche gewählt werden könnte – doch sicher ist das nicht. Konklaven dauerten Tage, aber auch Wochen. Bis dahin richtet sich der Blick der Welt weiterhin auf den kleinen Schornstein über dem Dach der Sixtinischen Kapelle – auf der Suche nach einem Funken weißen Rauchs und einer Antwort auf die Frage: Wer wird der nächste Papst?

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