Das Projekt „Youth Empowerment Participation“ (Yep), das über 5500 Jugendliche aus Österreich und Deutschland befragte, bringt die erschütternde Realität ans Licht. Dabei wurde deutlich, dass 45 Prozent der Jugendlichen in Österreich das Gefühl haben, nicht ernst genommen zu werden, wenn sie über ihre mentale Gesundheit sprechen. Es scheint, als ob ihre Sorgen oft als weniger bedeutend abgetan werden, was das Gefühl der Isolation verstärkt.
Diese Jugendlichen kämpfen nicht nur mit ihren inneren Dämonen, sondern auch mit einem Mangel an Unterstützung. Ein Viertel der Befragten weiß nicht, an wen sie sich wenden sollen, wenn es ihnen schlecht geht. Sie haben niemanden, dem sie ihr Herz ausschütten können. In vielen Fällen ist der Weg zur Hilfe blockiert, weil sie weder mit Familie noch mit Freunden über ihre Probleme sprechen können. Ein Drittel würde sich gar niemandem anvertrauen.
Die Belastungen sind nach der Corona-Pandemie zwar etwas gesunken, bleiben aber auf einem hohen Niveau. Acht von zehn Jugendlichen in Österreich geben an, sich im Alltag oft oder manchmal ohnmächtig zu fühlen. Dieses Gefühl der Ohnmacht scheint die Jugendlichen zu erdrücken – sie sehen sich mit einer Welt konfrontiert, in der sie nicht den Raum finden, sich zu entfalten. Was sie sich wünschen, ist mehr Wissen und Aufklärung zu den Themen mentale Gesundheit, Stressbewältigung und Selbstvertrauen. Fast drei Viertel der Befragten gaben an, dass sie mehr über diese Themen lernen möchten, vor allem in der Schule.
Letzter Zufluchtsort: Social-Media
Besonders alarmierend ist der Trend, dass sich viele Jugendliche verstärkt über soziale Medien wie TikTok und YouTube informieren, da sie dort das Gefühl haben, auf Gleichgesinnte zu treffen, die ihre Sorgen verstehen. Der Wunsch nach einem offeneren Umgang mit mentaler Gesundheit ist also unübersehbar – nur leider fehlt es oft an den richtigen Ansprechpartnern.
Die Umfrageergebnisse, über die zuerst der „Standard“ berichtete, legen nahe, dass dringend Veränderungen notwendig sind, um den Jugendlichen in ihrer schwierigen Situation zu helfen. Denn die Zahl derjenigen, die sich wirklich schlecht fühlen, ist zu hoch, um sie zu ignorieren. Es braucht mehr Aufmerksamkeit, Unterstützung und vor allem einen respektvollen Umgang mit den mentalen Herausforderungen der jungen Generation.
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