Mega-Razzien gegen „Pädo-Jäger“: Jüngster Verdächtiger ist 14!

Mega-Razzien gegen „Pädo-Jäger“: Jüngster Verdächtiger ist 14!

Bei einer landesweiten Razzia nahm die Polizei am Freitagmorgen 15 Verdächtige fest, die im Verdacht stehen, Menschen anderer sexueller Orientierung gezielt misshandelt zu haben. Der Einsatz erstreckte sich auf alle Bundesländer außer Kärnten und Vorarlberg. Laut Joachim Huber, Vize-Landespolizeidirektor der Steiermark, handelte es sich um „schwerste strafrechtlich relevante Taten“.

Systematische Gewalt und Demütigung

Den Festgenommenen – zwölf Männer und drei Frauen im Alter von 14 bis 26 Jahren – wird vorgeworfen, über Online-Foren gezielt Opfer ausgesucht zu haben. Diese seien anschließend unter falschem Vorwand an entlegene Orte gelockt, beraubt, misshandelt und erniedrigt worden. In einem Fall wird sogar wegen Mordversuchs ermittelt. Insgesamt sind der Polizei bislang 17 Opfer bekannt.

Täter handelten unter Vorwand der „Selbstjustiz“

Nach bisherigen Erkenntnissen handelte es sich bei der Tätergruppe um eine selbsternannte „Pädo-Hunter“-Vereinigung, die vorgab, pädophile Personen aufzuspüren. Tatsächlich hätten die Täter jedoch bewusst Menschen mit anderer sexueller Orientierung ins Visier genommen, betont Michael Lohnegger, Leiter des Landeskriminalamts Steiermark. Die Opfer seien gezwungen worden, vor laufender Kamera erniedrigende Handlungen vorzunehmen, während die Täter zunehmend brutal vorgingen.

Ermittlungen führen in rechtsextreme Szene

Die Gruppe agierte hochorganisiert und vernetzte sich über soziale Medien. Im Zuge der 23 Hausdurchsuchungen sicherte die Polizei Waffen, Drogen sowie Material, das dem NS-Verbotsgesetz unterliegt. Ob Verbindungen zu rechtsextremen Organisationen bestehen, wird derzeit geprüft.

Ermittlungen laufen weiter

Die Polizei kam der Gruppe nach Raubüberfällen im Mai und Juli 2024 auf die Spur. Aufgrund von Hinweisen, die auf systematische Misshandlungen hindeuteten, wurde im Oktober 2024 die Arbeitsgruppe „Venator“ im Landeskriminalamt Steiermark eingerichtet. Die Ermittlungen, die von der Staatsanwaltschaft Graz geleitet werden, dauern an. Die Polizei geht von einer höheren Dunkelziffer an Opfern aus und bittet Betroffene, sich zu melden.

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