Das 800-Milliarden-EU-Wettrüsten: Jetzt reagiert Russland

Das 800-Milliarden-EU-Wettrüsten: Jetzt reagiert Russland

Der Kreml kritisiert die Europäische Union scharf und droht mit Gegenmaßnahmen. Kremlsprecher Dmitri Peskow wirft der EU eine „konfrontative Rhetorik“ vor und bezeichnet die aktuellen Debatten über eine verstärkte Militarisierung als besorgniserregend. Moskau sehe sich durch die Verteidigungspläne der EU zunehmend herausgefordert. „Wir beobachten genau, wie die Europäische Union ihren Verteidigungssektor ausbaut und Russland als Hauptgegner positioniert“, erklärte Peskow. „Sollte dies erforderlich sein, werden wir geeignete Maßnahmen ergreifen, um unsere Sicherheit zu gewährleisten.“ Die Haltung Brüssels stehe im Widerspruch zu einer friedlichen Lösung des Ukraine-Konflikts, so der Kremlsprecher.

Während Moskau diplomatisch gegen den EU-Gipfel wettert, eskaliert die Lage in der Ukraine weiter. In der Nacht führte die russische Armee einen großangelegten Angriff auf das Land durch. Dabei standen insbesondere Energieanlagen im Fokus.

Selenskyj will weiter Waffenstillstand

Gleichzeitig bekräftigte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Forderung nach einer Waffenruhe in der Luft und zu See. „Die ersten Schritte zu einem echten Frieden bestehen darin, Russland zu zwingen, solche Angriffe einzustellen“, schrieb Selenskyj auf X. Zudem forderte er ein Verbot von Raketen, Bomben und Langstreckendrohnen.

Auch in den USA rückt die Ukraine-Politik erneut in den Fokus. Nach der jüngsten diplomatischen Verstimmung nähern sich Washington und Kiew wieder an. Die EU wiederum reagiert auf die veränderte außenpolitische Lage mit einem umfangreichen Aufrüstungsprogramm. Hintergrund ist die Kehrtwende von US-Präsident Donald Trump, der sich zuletzt skeptisch gegenüber weiterer Militärhilfe für die Ukraine gezeigt hatte.

Der Kreml meldete sich zudem in der Debatte über Atomwaffen zu Wort. Es bestehe Gesprächsbedarf mit den USA über die Rüstungskontrolle, betonte Peskow. Besonders vor dem Hintergrund von Emmanuel Macrons Vorschlag, die europäischen Partner unter einen französischen Nuklearschirm zu stellen, sei ein Dialog notwendig. Der Rüstungskontrollvertrag New START, der strategische Atomwaffen zwischen Russland und den USA begrenzt, läuft 2026 aus. Russland hatte seine Beteiligung daran bereits 2023 ausgesetzt.

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