In dem Talk mit Stefanie Giesinger spricht die Außenministerin offen über das, was sie damals schockiert hat: „Als die MeToo-Debatte aufkam, habe ich darüber nachgedacht: ,Ey, krass, wie oft ist dir das eigentlich passiert?'“, sagte die Politikerin. Dann erzählt Annalena Baerbock: Sie erinnere sich wieder an eine Szene im Schulbus, als ein älterer Herr seine Hand auf ihr Bein gelegt hatte.

„Ich habe das wirklich noch bildlich vor Augen, obwohl ich das eigentlich total vergessen hatte. Und ich habe fünf Stationen gebraucht, mich zu trauen, wegzusetzen“, schildert Baerbock das Erlebnis, das nur eines von vielen solcher Vorfälle gewesen sei. Es sei zwar nicht so gewesen, dass sie deswegen in die Politik gegangen sei, um für Frauenrechte zu kämpfen, aber „manches ist leider seit 30 Jahren immer noch so wie früher. Das ist was, was ich in der Politik dann einfach stärker ausgesprochen habe“.

Der Vorfall hat die Politikerin bis heute nicht losgelassen. Ein Schicksal, das sie mit vielen Frauen und Mädchen teilt. Laut einer bundesdeutschen Studie haben 60 Prozent aller Frauen in Deutschland im Laufe ihres Lebens mindestens eine Form von sexueller Belästigung erlebt, berichtet dazu die Bild.

Im Podcats-Talk mit Giesinger fordert Annalena Baerbock auch, dass „die Scham die Seiten wechseln“ müsse, dass auch offen über diese Themen gesprochen wird. „Ich finde es großartig, dass du das so thematisierst, weil es unterschiedliche Frauen braucht, die es thematisieren und am besten natürlich auch Männer“, meinte dann Stefanie Giesinger.