Jemanden aussteigen lassen, vielleicht noch eine Umarmung vor dem Abflug. Während die Parkplätze direkt vor dem Terminal in der Regel sofort wieder verlassen werden, hat sich für einen Golf eine gigantische Summe an Parkgebühren angehäuft. Bei einer Tagespauschale von 552 Euro beläuft sich der Betrag inzwischen auf über 200.000 Euro. Zur Einordnung: Schon nach einer Stunde Parkzeit wären 23 Euro fällig.

Zuständigkeiten unklar

Trotz intensiver Nachfragen bei verschiedenen Behörden bleibt die Situation undurchsichtig. Die Polizei Hannover, in deren Bereich das Kennzeichen registriert ist, weist auf die Berliner Polizei oder die Bundespolizei hin. Doch auch dort gibt es keine Hinweise auf den Halter. Eine Abfrage des Kennzeichens läuft, doch es könnte sein, dass dieses gar nicht zu dem Fahrzeug gehört.

Parkplatzbetreiber verweist auf Behörden

Der Flughafen verweist auf APCOA, die für die Bewirtschaftung des Parkplatzes zuständig ist. APCOA bestätigt, den Fall zu kennen, und befindet sich nach eigenen Angaben im Austausch mit den Behörden. Jedoch sei eine Klärung schwierig, da sich der Wagen auf Privatgelände befindet. Das wiederum macht das Ordnungsamt Schönefeld für nicht zuständig, wie die Polizeidirektion Süd (Brandenburg) betont.

Ein Symbol des Irrsinns

Ob die ausstehenden Parkgebühren je eingetrieben werden können, ist unsicher. Laut APCOA hängt dies davon ab, ob der Schuldner überhaupt ermittelt werden kann – und über ausreichende finanzielle Mittel verfügt.

Der graue Golf bleibt damit nicht nur ein finanzielles Problem, sondern auch ein Symbol für die bürokratischen Hürden bei der Klärung von Verantwortlichkeiten. Wer der Halter ist und warum das Fahrzeug zurückgelassen wurde, bleibt weiterhin ungeklärt.