The Who: Rocklegenden gehen auf letzte Tour

The Who: Rocklegenden gehen auf letzte Tour

Bei einer Pressekonferenz in London sprach jetzt Gitarrist und Songwriter Pete Townshend ungewöhnlich offen:

„Die Leute müssen die Wahrheit erfahren… Ich kann nicht lügen… Ich bin einfach nicht verrückt nach dem Touren.“

Townshend, heute 79, erklärte, dass er sich körperlich und mental nicht mehr dauerhaft auf Reisen und Konzerte einlassen könne. Und auch wenn seine Spielfreude noch da sei – das Leben im Tourbus sei es nicht.

Roger Daltrey: „Das ist unser Dank an die Fans“

Sänger Roger Daltrey, der per Videoschalte dabei war, ergänzte:

„Irgendwann muss alles einmal zu Ende gehen. Das hier ist unser Dankeschön an die Fans, die uns über Jahrzehnte begleitet haben.“

Daltrey lobte die zeitlose Qualität der Musik seines Bandkollegen:

„Petes Songs altern nicht wie andere Rockmusik. Sie haben eine Form, eine Kraft – eine Ehrlichkeit, die immer noch funktioniert.“

Dennoch gab Daltrey zu, dass ihn gesundheitliche Einschränkungen zur Reduktion seines Pensums zwingen:

„Ich kann keine Konzerte mehr an aufeinanderfolgenden Tagen singen. Mein Halsarzt hat mir klare Vorgaben gemacht: ein Ruhetag nach jedem Auftritt, zwei Tage Pause nach drei Shows.“

Der 80-jährige Superstar hatte 2009 einen gutartigen Tumor an den Stimmbändern entfernen lassen – seither ist jede Tour ein Balanceakt.

Abschied auf amerikanischem Boden – Europa offen

Geplant sind vorerst 16 Konzerte in Nordamerika. Ob die Tour auch Europa erreicht, ist noch unklar. Daltrey äußerte sich skeptisch – vor allem mit Blick auf die britische Bürokratie:

„In Amerika versucht man, Tourneen möglichst einfach zu machen. In Großbritannien hingegen scheint man es uns regelrecht schwer machen zu wollen, von A nach B zu kommen. Ich will nicht ausschließen, dass es UK-Shows geben wird, aber ich bin auch nicht zuversichtlich.“

„The Song Is Over“ – der Name der Tour ist mehr als nur poetisch. Pete Townshend nannte ihn „bedeutungsvoll“. Die Musik bleibt, doch das Kapitel der großen Live-Shows schließt sich.

Für Millionen Fans weltweit bedeutet das nicht nur ein leiser Abschied von einer legendären Band, sondern auch das Ende eines Zeitalters – in dem Rock’n’Roll noch aus Schweiß, Wahrheit und Verstärkern bestand.

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