Serben-Bande zog in Wien Luxus-Lotterie auf – Festnahmen!

Serben-Bande zog in Wien Luxus-Lotterie auf – Festnahmen!

In einem unscheinbaren Wohnhaus im 21. Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf lief ein illegales Glücksspielgeschäft, das es in sich hatte: Luxusautos, Rolex-Uhren, teure Technik – alles angeblich zu gewinnen in einer „Lotterie“, die es offiziell nie hätte geben dürfen.

Am 26. März schlugen Finanzpolizei, Landeskriminalamt Wien, WEGA und Bereitschaftseinheit gemeinsam zu. Ziel: Eine improvisierte Lottozentrale in einem Wohnblock – hinter der Fassade eine aufwendige Organisation, betrieben von zwölf serbischen Staatsangehörigen, die sich illegal in Österreich aufhielten.

Im Zuge der Aktion wurden Luxusgüter, Datenträger und Bargeld sichergestellt. Besonders im Fokus: hochpreisige Uhren – darunter mehrere Rolex-Modelle, von denen nur eine freiwillig übergeben wurde. Zwei weitere entdeckte Spürhund Ike in einem Wäschekasten.

Lose per Facebook – Geld auf Privatkonto

Das Geschäftsmodell war raffiniert: Über soziale Netzwerke wie Facebook wurden Tausende Lose europaweit beworben – mit Preisen, die vom Markenauto bis zur Designeruhr reichten. Für ein Los wurden teils bis zu 100 Euro verlangt. Die Teilnehmer überwiesen das Geld entweder direkt an den 30-jährigen Hauptorganisator oder kauften Lose persönlich in Wien. Die Ermittler fanden eine penibel geführte Buchhaltung, die auf Einnahmen zwischen 600.000 und 800.000 Euro schließen lässt – alles vorbei am Finanzamt, ohne Glücksspielkonzession.

Hohe Strafen, rechtliche Konsequenzen

Laut Finanzministerium steht den mutmaßlichen Betreibern ein umfassendes Finanzstrafverfahren bevor. Wegen Verstoßes gegen das Glücksspielgesetz drohen hohe Geldstrafen. Außerdem müssen sich die Beschuldigten wegen illegalen Aufenthalts verantworten – ihnen droht die Abschiebung nach Serbien.

Die entdeckten Uhren dienen als Sicherstellung für die nicht entrichtete Glücksspielabgabe, wie die Dienststelle für Sonderzuständigkeiten des Finanzamts Österreich erklärte. Die betrogenen Spielteilnehmer, von denen viele nie etwas gewonnen haben, können nun zivilrechtlich gegen die Veranstalter vorgehen.

Symbol für wachsende Internet-Kriminalität

Der Fall zeigt, wie scheinbar harmlose Online-Angebote zum Deckmantel für organisierte Kriminalität werden können – und wie wichtig gezielte Ermittlungen und internationale Zusammenarbeit sind. Denn während die Facebook-Lose virtuell verkauft wurden, wurde das echte Geld bar oder via Banküberweisung eingesammelt – und verschwand, bis auf wenige Reste, in den Kanälen der Tätergruppe.

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