Selenskyj spricht von Terrorattentat bei Parade in Moskau

Selenskyj spricht von Terrorattentat bei Parade in Moskau

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine erklärte Wolodymyr Selenskyj (47), dass sein Land nicht für die Sicherheit ausländischer Gäste garantieren könne, die an den Feiern in Moskau teilnehmen wollen. Wörtlich sagte er: „Wir können keine Verantwortung dafür übernehmen, was auf dem Gebiet der Russischen Föderation geschieht.“ Es bestehe die Möglichkeit, dass Russland selbst Brandanschläge oder Explosionen verübe, um sie anschließend der Ukraine anzulasten.

Zugleich betonte Selenskyj, die Ukraine verhalte sich in Bezug auf andere Staaten und deren Vertreter „sehr besonnen und respektvoll“. Seine Äußerungen sind vor dem Hintergrund gestiegener Spannungen zu sehen, denn für die diesjährige Feier zum 80. Jahrestag des Kriegsendes werden in Moskau zahlreiche internationale Gäste erwartet – unter anderem Chinas Staatspräsident Xi Jinping.

Die Reaktion aus Moskau ließ nicht lange auf sich warten. Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, bezeichnete Selenskyjs Warnung in einem Telegram-Beitrag als eine „klassische Drohung eines Terroristen internationalen Formats“. Die Militärparade auf dem Roten Platz gilt als zentrale Veranstaltung des 9. Mai und als ein zentrales Element russischer Erinnerungskultur.

Putin will Waffenruhe vom 8. bis 10. Mai

Inmitten der diplomatischen Spannungen kündigte der russische Präsident Wladimir Putin anlässlich des Gedenkens eine dreitägige Feuerpause vom 8. bis 10. Mai im Krieg gegen die Ukraine an. Die Regierung in Kiew reagierte skeptisch: Man gehe davon aus, dass es sich um ein taktisches Manöver handle. Stattdessen fordert die Ukraine eine 30-tägige Waffenruhe, die als Grundlage für weitergehende Friedensverhandlungen dienen solle. Moskau lehnt eine solche Ausweitung bislang ab.

Mit dem bevorstehenden Gedenktag rückt einmal mehr nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die brisante Gegenwart des russisch-ukrainischen Krieges in den Fokus – und die Frage, ob das Gedenken an das Kriegsende zum Anlass echter diplomatischer Bewegung werden kann, oder nur zur Bühne für weitere Eskalation dient.

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zimbo

Staatsmänner mit Charakter kommen zu Feier, Faschisten nicht.Terroristen gehören eleminiert.

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