Schummel-Verdacht gegen Parlaments-Präsidentin Doktor Metsola

Schummel-Verdacht gegen Parlaments-Präsidentin Doktor Metsola

Die Universität Malta kritisiert Roberta Metsola deutlich: Sie überprüfte die Vorwürfe des österreichischen Plagiatjägers Stefan Weber und kam zum Ergebnis, die Arbeit der jetzigen EU-Parlamentspräsidentin habe „schwere Mängel“, enthalte „Elemente von Plagiaten oder Texten, die nicht erwähnt oder falsch zitiert wurden“.

Trotzdem erkennt die  Universität den akademischen Titel nicht ab. Die Begründung laut BILD: Die „schweren Mängel“ würden den Wert der Abschlussarbeit als wissenschaftliche Arbeit zwar deutlich verringern – aber „nicht völlig zunichtemachen“.

Die EU-Parlaments-Präsidentin hatte schon ein Glaubwürdigkeits – und Image-Problem, als Stefan Weber im Vorjahr sein Gutachten zu ihren Plagiaten veröffentlicht hat. Der Salzburger überprüfte Metsolas Arbeit und warf der EU-Politikerin daraufhin vor, diese „fast zur Hälfte“ abgeschrieben zu haben. Sein Gutachten nennt 188 Stellen, an denen Metsola plagiiert, Passagen abgeschrieben oder falsch zitiert haben soll.

Und was nun auch die deutsch BILD kritisiert: Die EU-Politikerin trägt den akademischen Grad „LL.D“ also „Doktor der Rechte“. Dies ist aber kein Doktortitel. Allerdings nennt sich Metsola selbst auf der Seite der Parlamentsfraktion EVP „Dr. Metsola“.

Das Vertrauen in die EU-Spitze wird mit einer derart belasteten Parlaments-Präsidentin nicht wirklich verbessert.

Hintergrund:

Stefan Weber, ein österreichischer Kommunikationswissenschaftler, ist als „Plagiatsjäger“ bekannt und hat seit 2005 zahlreiche Plagiatsfälle aufgedeckt. Seine Untersuchungen führten in mehreren Fällen zur Aberkennung akademischer Titel oder zum Rücktritt von Amtsträgern. Hier sind einige der bekanntesten Fälle:

  • Christine Aschbacher (ÖVP): Die ehemalige österreichische Arbeitsministerin trat 2021 zurück, nachdem Weber Plagiate in ihrer Diplomarbeit und Dissertation aufgedeckt hatte.

  • Johannes Hahn (ÖVP): Weber erhob 2007 und erneut 2011 Plagiatsvorwürfe gegen den damaligen Wissenschaftsminister und späteren EU-Kommissar. Die Universität Wien sah jedoch keinen Täuschungsversuch.

  • Karl-Theodor zu Guttenberg (ehem. Verteidigungsminister, CSU), 2011. Der Vorwurf: Umfangreiche Textübernahmen ohne Quellenangabe. Das Ergebnis:  Rücktritt, Entzug des Doktortitels
  • Norbert Lammert (CDU): Der ehemalige Bundestagspräsident wurde 2013 von Weber beschuldigt, in seiner Dissertation plagiiert zu haben. Die Ruhr-Universität Bochum stellte jedoch kein wissenschaftliches Fehlverhalten fest.

  • Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen): 2021 wies Weber auf zahlreiche Textübernahmen in ihrem Buch „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern“ hin. Baerbock ergänzte daraufhin Quellenangaben und zog das Buch später aus dem Handel zurück.

  • Mario Voigt (CDU): 2024 erhob Weber Plagiatsvorwürfe gegen den CDU-Spitzenkandidaten für die Thüringer Landtagswahl. Die Technische Universität Chemnitz prüft derzeit die Vorwürfe.

  • Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen): Im Jahr 2025 untersuchte Weber Habecks Dissertation. Die Universität Hamburg stellte jedoch fest, dass keine Täuschungsabsicht vorlag.

  • Alexandra Föderl-Schmid (Süddeutsche Zeitung): 2024 warf Weber der Journalistin Plagiate in ihrer Dissertation und in journalistischen Texten vor. Die Universität Salzburg stellte jedoch kein relevantes wissenschaftliches Fehlverhalten fest.

  • Kamala Harris (USA): Im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahl 2024 beschuldigte Weber Harris, in ihrem Buch „Smart on Crime“ Plagiate begangen zu haben. Der US-Plagiatsexperte Jonathan Bailey stufte die Vorwürfe jedoch als unbegründet ein.

Insgesamt hat Stefan Weber nach eigenen Angaben 500 Arbeiten überprüft, was in 13 Fällen zur Aberkennung akademischer Grade führte.

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Schneider

Guter Mann !!!!!!!!

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