Redakteursrat zu FPÖ-Plänen: „Zerstörung des ORF beginnt“

Redakteursrat zu FPÖ-Plänen: „Zerstörung des ORF beginnt“

Um 15 % soll bei den Ausgaben des ORF gespart werden, von den 3268 Jobs könnten damit 400 bis 1000 wegrationalisiert werden, wie exxtra24 bereits berichtete. Auch Sender wie FM4 und ORF III könnten aufgrund des Sparpakets, das die neue FPÖ-ÖVP-Bundesregierung eben schnürt, abgeschaltet werden.

Während viele Österreicher die seit Jahren immer wieder verzögerten Sparmaßnahmen beim zwangsgebührenfinanzierten Staatsfunk sehr begrüßen, geht der Redakteursrat des ORF – wie erwartet – auf die Barrikaden: Er spricht sogar davon, dass nun der „ORF zerstört werden soll“.

Zur Einordnung einige Fakten aus dem Nachbarland Deutschland: Dort liefert das zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) ein qualitativ hochwertiges TV-Angebot an 85 Millionen Menschen aus – dafür sind 3900 festangestellte Mitarbeiter nötig. Diese sind an den Hauptstandorten in Mainz und Berlin sowie in 16 Inlands-Studios tätig.

Zum direkten Vergleich: Der ORF beschäftigt 3268 festangestellte Mitarbeiter (2850 Vollzeit-Äquivalente). Diese sind nicht nur in der Zentrale am Küniglberg in Wien, sondern auch in 9 Landes-TV-Studios tätig.

ZDF hat nur 600 Mitarbeiter mehr

Wer die Zahlen nun vergleicht (3900 zu 3268), könnte vielleicht zur Annahme kommen, dass es bei einer Rundfunkanstalt eines fast zehnmal kleineren Landes ein gewisses Einsparungspotential geben könnte.

Der ORF-Redakteursrat sieht das ganz anders. Zitat aus der aktuellen Aussendung: „Seit vielen Jahren diffamiert die FPÖ den ORF und seine Journalistinnen und Journalisten. Die Partei macht gezielt Stimmung gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und seriöse Zeitungen. Dahinter stehen rein partei-politische Motive: Qualitäts-Medien sollen geschwächt werden. Der ORF soll finanziell ausgehungert werden, zum Kürzen seines Angebots gezwungen und personell nach den Wünschen der FPÖ umgebaut werden.

 

Über Jahre hinweg hat die FPÖ den ORF zu ihrem Feindbild aufgebaut. In der Regierung will sie umsetzen, was sie seit langem ankündigt: den ORF auf einen „Grundfunk“ zusammenstutzen, die Finanzierung massiv kürzen und den Rundfunk damit dem Gutdünken der Regierenden unterwerfen.“

Und: „Wenn die ÖVP ihr Bekenntnis zu Demokratie und Medienfreiheit ernst meint, kann sie den Plänen des potenziellen neuen Regierungspartners nicht zustimmen. Es sind nun die Tage der Entscheidung. Wir rufen alle Verantwortungsträger und die Zivilgesellschaft Österreichs auf, sich für den Erhalt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und der Qualitätsmedien einzusetzen. Der Schaden durch eine Zerstörung wäre nicht wieder gutzumachen.“

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zimbo

Gibt keinen Schaden, bin für ein Zehntel der Größe bei normalen Löhnen.

Christian Kumhofer

Österreich braucht keinen Staatsfunk. Der ORF muss privatisiert werden und zum Pay-TV gemacht werden!

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