Kickl als Kanzler – dann will SPÖ in Wien früher wählen

Kickl als Kanzler – dann will SPÖ in Wien früher wählen

Schon die jetzt gezeigte Aktivität des Wiener Bürgermeisters Michael Ludwig (63) bei der aktuellen „Scheißblatt“-Causa rund um die Tageszeitung der Standard könnte als Indiz für den Wunsch nach einem früheren Wahltermin in Wien gewertet werden: Wiens SPÖ-Chef griff dazu die FPÖ – den härtesten Konkurrenten im kommenden Wahlkampf – frontal an, und nannte das Verhalten der zwei abgehörten FPÖ-Politiker und auch des Wiener FPÖ-Chefs Dominik Nepp „besorgniserregend“.

Heute, Donnerstag, soll auch eine Präsidiumssitzung der Wiener SPÖ stattfinden, es sei sehr kurzfristig dazu einberufen worden, hörte exxtra24. Vermutlich wird schon heute der Fahrplan für den beginnenden Wahlkampf festgelegt, meinen SPÖ-Insider.

Vier wesentliche Gründe würden tatsächlich dafür sprechen, dass die Wiener SPÖ schon in wenigen Wochen die Wien-Wahl durchziehen will:

Erstens sei nun eine Dynamik in der Mobilisierung all jener Wiener leichter möglich, die klar gegen eine FPÖ-ÖVP-Koalition in der Bundesregierung sind.

Zweitens ist die ÖVP in allen Umfragen so schlecht wie noch nie – sie ist, wie die jüngst abgehörten FPÖ-Politiker meinten, „in erbärmlichen Zustand“.

Drittens ist kaum zu erwarten, dass sich die Wirtschaftsdaten bis Herbst wesentlich bessern, eher das Gegenteil wird der Fall sein – somit verlieren noch mehr Menschen auch in Wien ihren Job, die Teuerung wird ebenfalls belastender.

Und viertens: Bei einem Wahl-Termin im Frühjahr wird von den Reformen der neuen blau-schwarzen Bundesregierung noch wenig Positives, aber doch einige negative Folgen zu sehen sein. Viele Wiener werden nicht begeistert sein, wenn ihnen das günstige Klimaticket oder der gesamte Klimabonus gestrichen werden.

Die Ausgangslage in Mandaten aufgrund der Gemeinderats-und Bezirksvertretungswahl 2020: SPÖ 46, ÖVP 21, Die Grünen 16, NEOS 8, FPÖ 8 und 1 klubungebundener Mandatar.

Zur Erinnerung: Die Wiener FPÖ litt 2020 noch massiv unter den Folgen des Ibiza-Skandals und hatte auch noch den eigenen Ex-Parteichef als Gegner im rechten Lager. Jetzt liegen die Freiheitlichen in Wien bei aktuellen Umfragen bei etwa 20 % und somit klar vor der ÖVP.

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Was macht Ludwig dann wenn sich FPÖ und ÖVP nicht einig werden und es im Bund Neuwahlen gibt? Wieder mit Babler?

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