Teures Erdgas: Engpass bei AdBlue droht

Teures Erdgas: Engpass bei AdBlue droht

Eine weitere Folge der bereits massiv kritisierten Energiepolitik in Deutschland und Österreich könnte bereits in wenigen Wochen ziemlich dramatisch unser Leben auf den Kopf stellen: Nach der Stilllegung von bereits einer Produktionsanlage wollen die Stickstoffwerke Piesteritz, einer der letzten Düngemittelhersteller in Deutschland, ihre Produktion auch in der zweiten Anlage drosseln, berichtet aktuell die bekannte News-Seite „Tichys Einblicke“. Damit ist klar: Das in diesen Werken hergestellte AdBlue wird zur Mangelware.

Und wenn AdBlue für alle Diesel-Fahrzeuge in Mitteleuropa fehlt, wird die Versorgungssituation für uns alle tatsächlich besorgniserregend: Ohne diesem Zusatzstoff aus Ammoniak könnte jedes zehnte Fahrzeug in Deutschland nicht mehr betrieben werden – also laut ADAC etwa 4,9 Millionen Lkw und Pkw. Die weiteren Folgen sind damit klar: Ohne Traktoren wird die Lebensmittel-Produktion reduziert, ohne Sattelzugfahrzeuge und Lkw werden keine Lebensmittel und auch andere Waren nicht mehr ausgeliefert. Und ohne AdBlue müssten hunderttausende Pendler in Deutschland und Österreich auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen – eine nicht wirklich angenehme Vorstellung bei den ohnehin schon in den Verkehrsspitzen überlasteten Zügen und U-Bahnen.

Hoher Gaspreis macht Produktion unrentabel

„Tichys Einblicke“ zitiert dazu die Geschäftsführerin der Stickstoffwerke SKW Piesteritz: „Seit nahezu drei Jahren warnen wir vor massiven Verwerfungen auf dem Düngemittelmarkt als Folge des russischen Angriffskrieges. Doch bis heute hat die Politik absolut nichts Wirksames gegen das Fluten des europäischen Marktes mit billigen russischen Düngemitteln unternommen.“ 

Davon betroffen sei eben auch das wichtige Produkt AdBlue. Wenn das nicht mehr in ausreichendem Maße erhältlich ist, können keine Dieselfahrzeuge und Traktoren mehr fahren, das dürfte zu erheblichen Problemen in der Lkw-Logistik und in der Landwirtschaft führen.

Eine wesentliche Ursache für die Produktionsdrosselung sind die extrem hohen Gaspreise – diese liegen aktuell bei über 50 Euro pro Megawattstunde und lassen die Kosten bei den europäischen Düngerherstellern so extrem ansteigen, dass sich eine Herstellung hierzulande nicht mehr rechnet.

 

Teilen:
Show Comments (0) Hide Comments (0)
0 0 Abgegebene Stimmen
Article Rating
Subscribe
Notify of
guest
0 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline-Rückmeldungen
Alle Kommentare anzeigen
0
Ich würde mich über Ihre Meinung freuen, bitte kommentieren Sie.x
()
x