Die Betrogene, die sich gegenüber den Medien als „Anne“ vorstellte, erzählte dem französischen Fernsehen von ihrem Albtraum. Alles begann, als Anne auf Instagram Bilder ihres luxuriösen Skiurlaubs in Tignes teilte. Kurz darauf erhielt sie eine Nachricht „von Brad Pitts Mutter“.
Einen Tag später folgte eine Nachricht von einem Account, der vorgab, der Hollywood-Star selbst zu sein. „Meine Mutter hat so viel von Ihnen erzählt“, hieß es darin. Was folgte, war der Beginn einer Online-„Freundschaft“, die sich rasch intensivierte. Anne, die sich zu der Zeit in einer schwierigen Ehe mit ihrem millionenschweren Mann befand, fand Trost in den poetischen Nachrichten und Affirmationen des angeblichen Filmstars. „Es gibt so wenige Männer, die auf diese Art schreiben. Er wusste genau, wie er mit Frauen sprechen musste“, berichtete sie.
Von der Romanze zur Kostenfalle
Doch der anfänglich harmlose Austausch nahm schnell eine dubiose Wendung. Der falsche „Brad Pitt“ bat um finanzielle Hilfe für angebliche Zollgebühren für Geschenke, die er Anne schicken wollte. Anfangs waren es noch überschaubare Summen – etwa 9000 Euro. Doch als Anne dem Betrüger anvertraute, dass sie auf eine große Scheidungsabfindung hoffe, eskalierten die Forderungen. Der Fake-Account behauptete plötzlich, dringend Geld für eine Nierenkrebsbehandlung zu benötigen, da „Brad“ aufgrund eines angeblichen Scheidungsstreits mit Angelina Jolie keinen Zugriff auf seine Konten habe. Um den Betrug perfekt zu machen, schickte der Betrüger KI-generierte Bilder des Stars, die ihn angeblich schwer krank im Krankenhausbett zeigten.
Die KI-Bilder täuschten die Frau, sie überwies dem vermeintlichen Hollywood-Star viel Geld. Screenshot: X
Kein Anruf, aber viele Tränen
Obwohl die beiden täglich per Textnachrichten kommunizierten, weigerte sich der angebliche Schauspieler stets, telefonischen Kontakt aufzunehmen – ein klassisches Merkmal von Online-Betrugsmaschen. Anne begann erst zu zweifeln, als sie den echten Brad Pitt in den Medien mit seiner neuen Freundin, Ines de Ramon, sah.
Im Sommer 2024, nach über anderthalb Jahren und fast einer Million Euro Verlust, ging sie schließlich zur Polizei. Eine Untersuchung wurde eingeleitet, doch ob Anne ihr Geld jemals zurückbekommen wird, bleibt fraglich. Laut Berichten von BFMTV befindet sich die betrogene Frau mittlerweile wegen schwerer Depressionen in einer Klinik.
Reaktionen und Warnungen
In den sozialen Medien stieß die Geschichte auf gemischte Reaktionen. Viele zeigten Mitgefühl: „Romance Scams sind die grausamsten Betrügereien“, schrieb eine Nutzerin. Andere waren weniger gnädig und rieten, „Google zu benutzen, bevor man sein Erbe Brad Pitt überweist“.
Für Anne bleibt die bittere Erkenntnis: Das vermeintliche Märchen war ein knallharter Albtraum. Ihr Fall dient als Mahnung, bei Online-Bekanntschaften Vorsicht walten zu lassen – vor allem, wenn plötzlich Geld ins Spiel kommt.
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