Ex-Ministerin Gewessler will Chefin der Grünen werden

Ex-Ministerin Gewessler will Chefin der Grünen werden

Sie war die Ministerin in der schwarz-grünen Ex-Bundesregierung, die am meisten polarisierte und am häufigsten kritisiert worden ist: Als Chefin des Klima-Ressorts bestellte Leonore Gewessler (48) etwa eine 143.000 Euro teure Klima-Anlage für ihre Büros im Ministerium, verflog zehntausende Euro Steuergeld für Reisen zu Klimaschutz-Gipfel auf der ganzen Welt und sorgte mit absurden Regeln, die absolut willkürlich die Höhe des Klimabonus festlegten, für viel Kritik.

Jetzt will Leonore Gewessler Bundesparteivorsitzende der Grünen werden: Darauf deutet ein neunsekündiges Video hin, das sie am Dienstagabend auf Bluesky veröffentlicht hat. „Ich hab das noch nicht ausgesprochen, und schon gar nicht auf Kamera“, sagt Gewessler im Video in einer getupften Bluse.

Ihre Wahl soll am 29. Juni beim Grünen Bundeskongress in Wien stattfinden, bei dem etwa 260 Delegierte abstimmen.

Hintergrund:

Während ihrer Amtszeit setzte sich Gewessler für zahlreiche umweltpolitische Maßnahmen ein. Ein bedeutendes Projekt war die Einführung des Klimatickets im Oktober 2021, einer österreichweiten Jahreskarte für den öffentlichen Verkehr. Zudem sprach sie sich für den Ausstieg aus fossilen Energieträgern und die Förderung erneuerbarer Energien aus.

Kontroversen und Skandale:

  • Lobautunnel: Im Dezember 2021 kündigte Gewessler nach einer Evaluierung des Projekts an, den Bau des Lobautunnels nicht weiterzuverfolgen. Diese Entscheidung stieß auf Kritik, insbesondere vonseiten des Wiener Bürgermeisters Michael Ludwig (SPÖ) sowie der ÖVP und FPÖ, die den Schritt als Schlag gegen die Bevölkerung bezeichneten.Wikipedia – Die freie Enzyklopädie

  • Zustimmung zum EU-Renaturierungsgesetz: Im Juni 2024 stimmte Gewessler im EU-Rat für das Renaturierungsgesetz, obwohl der Koalitionspartner ÖVP sowie die österreichischen Bundesländer dagegen waren. Die ÖVP warf ihr vor, ohne erforderliches Einvernehmen gehandelt zu haben, und brachte eine Anzeige wegen Amtsmissbrauchs ein. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft stellte jedoch fest, dass kein Verfahren eröffnet wird, da es sich bei Gewesslers Handeln um einen „Akt der Gesetzgebung“ handelte.

  • Ausstieg aus den Gaslieferungen aus Russland: Trotz zahlreicher Warnungen hat sich die Klima-Ministerin für eine Beendigung der Gas-Importe aus Russland ausgesprochen. Jetzt kommt kein russisches Gas mehr über die Pipelines, dafür importiert Österreich teureres Erdgas aus Russland, das als Flüssiggas von deutschen Firmen über Nordsee-Häfen importiert wird.

 

Teilen:
Show Comments (0) Hide Comments (0)
0 0 Abgegebene Stimmen
Article Rating
Subscribe
Notify of
guest
0 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline-Rückmeldungen
Alle Kommentare anzeigen
0
Ich würde mich über Ihre Meinung freuen, bitte kommentieren Sie.x
()
x