Erster Fall seit Jahrzehnten: Lepra-Patient in Wien

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Lepra, auch bekannt als Morbus Hansen, ist eine chronische Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Mycobacterium leprae verursacht wird. Sie betrifft vor allem Haut, Schleimhäute, periphere Nerven sowie in fortgeschrittenen Fällen auch Augen und Gliedmaßen. Unbehandelt kann Lepra zu schweren Entstellungen und Lähmungen führen.

Die Übertragung erfolgt vermutlich über Tröpfcheninfektion (z. B. Husten, Nasensekret), jedoch nur bei sehr engem, langanhaltendem Kontakt. Die Inkubationszeit kann mehrere Jahre betragen. Erste Anzeichen: Hautflecken, Taubheitsgefühl, Knoten oder Hautveränderungen. Später folgen  Nervenschädigungen, Muskelschwund und Deformierungen.

Die letzten einheimischen Fälle von Lepra in Österreich wurden im 18. Jahrhundert dokumentiert. Seitdem gilt Lepra im Land als ausgerottet – also als nicht mehr endemisch vorkommend. Importierte Einzelfälle (meist durch Zuwanderung aus betroffenen Ländern) sind extrem selten, aber möglich.

Auf einer der Dienstreisen infiziert

Jetzt berichtet die “Krone” von einem aktuell mit Lepra infizierten Österreicher (60), der im Wiener AKH behandelt wird: “Es hat mit leichten Lähmungserscheinungen an den Fußsohlen begonnen”, erzählte der infizierte Wiener. Die Taubheit habe sich dann immer weiter im Körper ausgebreitet: “Zuletzt waren meine Ohren und die Nase davon betroffen”.

Der Wiener war beruflich oft in den Tropen, Afrika oder anderen entlegenen Gegenden der Welt.

Die Gefahr einer Ansteckung weiterer Personen soll seit Therapiebeginn jedenfalls nicht mehr bestehen. Angehörige wurden zur Sicherheit ebenfalls untersucht. Der Lepra-Kranke hofft jetzt auf eine schnelle vollständige Genesung: “Ich freue mich, meine Liebsten bald wieder küssen zu können.”

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