Laut Partei-Insidern hätten sich die neuen Koalitionspartner schon auf den Zeitplan geeinigt: Im Blitz-Tempo von nur 7 Tagen soll noch alles, was zwischen dem bekennenden Marxisten Andreas Babler (SPÖ) und der Chefin der  wirtschaftsliberalen NEOS, Beate Meinl-Reisinger und dem Chef der Wirtschafts- und Banken-Partei ÖVP wegverhandelt werden. Wenn die NEOS-Vorsitzende über alle 2400 Seiten des bekanntesten Werks von Karl Marx „Das Kapital“ diskutieren will, sollten die beiden schon heute beginnen.

Wirtschaftsliberale kann sich in 7 Tagen mit Marxisten einigen

Politikexperten erwarten aber – egal, ob Karl Marx nun eine Rolle spielt oder nicht – eine rasche Einigung von ÖVP; SPÖ und NEOS: Der Grund dafür heißt Herbert Kickl – keinesfalls wollen die Volkspartei oder die ebenfalls hoch verschuldete Sozialdemokratie Neuwahlen. Deshalb werden Wirtschaftsliberale, die von Multimillionären gesponsert werden, auch den ultralinken Bürgermeister von Traiskirchen als Vizekanzler akzeptieren.

Und dazu soll bereits ein Datum für die Angelobung vorgegeben sein: Montag, der 3. März, sei eingeplant – an diesem Tag soll ÖVP-Chef Christian Stocker dann Bundeskanzler werden, für die NEOS-Chefin fällt das Außenministerium ab und auch das Bildungsressort sollen die Pinken bekommen.

Auf den Social-Media-Plattformen kommt die neue schwarz-rot-pinke Koalition jedenfalls nicht so gut an: Kritiker bezeichnen die Parteichefs und Van der Bellen als „die vier Reiter der Apocalypse“, oder die drei Parteiobleute „die drei Heiligen Könige der Dunkelheit“.

Einige österreichische Massenmedien versuchen sich schon mit den neuen Machtverhältnissen zu arrangieren und nennen die neue Regierung ganz lieb „Zuckerl-Koalition“, was tatsächlich ziemlich anbiedernd wirkt. Vielleicht ist da „Roncalli-Koalition“ besser? Ein Zirkus der Innenpolitik – schrill und laut, aber nicht ganz so unterhaltsam.

Parmenion