Die Folge deutscher Politik: Der Optimismus schwindet

Die Folge deutscher Politik: Der Optimismus schwindet

Die Ergebnisse der aktuellen INSA-Umfrage für die Politik- und News-Website Tichys Einblicke sollte auch Österreichs Politiker alarmieren: Immerhin hängen zehntausende Jobs in der Alpenrepublik vom Florieren der deutschen Wirtschaft ab, Österreichs Autozuliefer-Betriebe und auch der Tourismus könnten unter einem Schwächeln Deutschlands stark leiden.

Nur etwas mehr als ein Drittel der jungen Menschen glaubt an eine Verbesserung der zukünftigen Verhältnisse. Ältere Generationen sind sogar noch pessimistischer. Die Frage „Werden sich Ihrer Meinung nach die Verhältnisse in Deutschland oder für Sie persönlich im nächsten Monat verbessern oder verschlechtern?“ wurde von Insa-Consulere im Auftrag von Tichys Einblicke gestellt. Nur 38 Prozent der Befragten, die jünger als 29 Jahre alt sind, erwarten eine Verbesserung der Lage in Deutschland. Mit zunehmendem Alter sinkt diese Zuversicht: Pro Jahrzehnt nimmt der Optimismus grob um 10 Prozentpunkte ab. Die Mehrheit der Befragten glaubt allerdings, dass sich nichts ändern wird. Ältere Menschen sind besonders überzeugt davon, dass die Verhältnisse stabil bleiben.

Nur noch 15 % meinen, es wird besser

Ohne Berücksichtigung des Alters gehen 42 Prozent der Befragten davon aus, dass sich die Verhältnisse in Deutschland eher verschlechtern werden.

38 Prozent erwarten keine Veränderung. Optimisten sind klar in der Minderheit: Nur 11 Prozent glauben an eine „leichte“ Verbesserung, lediglich 4 Prozent an eine „deutliche“ Besserung. Der Rest äußert keine Meinung.

Betrachtet man jedoch die persönliche Lebenssituation, ergibt sich ein anderes Bild: 61 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich ihre individuelle Lage im kommenden Monat nicht ändern wird. Veränderungen zum Schlechteren werden eher bei anderen gesehen. 19 Prozent erwarten eine Verbesserung ihrer persönlichen Umstände, davon 14 Prozent eine leichte und 5 Prozent eine deutliche. Nur 15 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung, aufgeteilt in 11 Prozent, die eine leichte, und 4 Prozent, die eine deutliche Verschlechterung erwarten.

Bei der Bewertung der aktuellen Lebenssituation zeigt sich, dass 49 Prozent der Befragten mit ihrem Leben zufrieden oder eher zufrieden sind (12 Prozent sehr zufrieden, 37 Prozent eher zufrieden). 27 Prozent zeigen sich unentschlossen, während 23 Prozent unzufrieden sind.

Finanziell müssen sich viele einschränken: 51 Prozent geben an, keine finanziellen Kürzungen vornehmen zu müssen, während 44 Prozent das Gegenteil berichten. Eine genauere Betrachtung der sozialen Struktur dieser 51 Prozent – etwa nach Beamten, Angestellten, Selbständigen oder Erben – wäre interessant. Auffällig ist, dass Männer zufriedener sind als Frauen und dass die Zufriedenheit mit der persönlichen Lebenssituation in direktem Zusammenhang mit dem verfügbaren Einkommen steht.

Trotz dieser Zufriedenheit geben 59 Prozent an, weniger für Reisen auszugeben. 47 Prozent sparen bei Restaurantbesuchen, 45 Prozent bei Freizeitaktivitäten, 44 Prozent bei Kino- oder Theaterbesuchen und 42 Prozent bei Kleidung. Sogar 30 Prozent reduzieren ihre Ausgaben fürs Auto.

Gleichzeitig gaben 93 Prozent an, verbleibendes Geld am Monatsende entweder zu sparen (67 Prozent), zu investieren (26 Prozent) oder für Konsum zu verwenden. Wie hoch der Anteil des gesparten Geldes am Gesamteinkommen ist, bleibt unklar.

Diese Ergebnisse verdeutlichen die Folgen der politischen Entscheidungen der letzten Jahrzehnte: Die Abkehr von einer stabilen und kostengünstigen Energieversorgung hin zu teuren und unsicheren Alternativen hat die Energiepreise stark ansteigen lassen. Da Energie ein Grundbestandteil aller Produktions- und Lebensbereiche ist, verteuern sich auch andere Güter. Hinzu kommen zusätzliche Belastungen wie die CO₂-Steuer. Der Verlust von Industrie und gut bezahlten Arbeitsplätzen verschärft die Situation. Steigende Steuern und Abgaben, um die umfangreichen Sozialausgaben zu finanzieren, reduzieren das verfügbare Einkommen weiter.

Die Deutschen blicken mit Sorge auf die Entwicklung der Verhältnisse in Deutschland. Der Glaube an eine Verbesserung ist gering. Selbst in Bezug auf die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben zeigt sich eine Spaltung: Nur etwa die Hälfte der Befragten ist mit ihrem aktuellen Leben zufrieden.

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