Für die christlichen Kirchen – ob katholisch, evangelisch oder orthodox – steht außer Zweifel: Jesus von Nazareth ist am dritten Tag nach seiner Kreuzigung leiblich auferstanden. Die Evangelien berichten von einem leeren Grab, Begegnungen mit dem auferstandenen Christus und der tiefgreifenden Wandlung seiner Jünger, die aus verängstigten Nachfolgern zu furchtlosen Verkündern wurden.
Papst Franziskus erklärte in seiner diesjährigen Osterpredigt:
„Die Auferstehung ist nicht nur ein Symbol – sie ist eine Realität, die die Welt verwandelt hat.“
Historiker und Bibelwissenschaftler tun sich mit der Bewertung der Auferstehung schwer – aus methodischen Gründen. Denn Wunder, so betonen viele Forscher, sind per Definition nicht verifizierbar. Trotzdem herrscht unter vielen Fachleuten Einigkeit darüber, dass bestimmte Aspekte als historisch plausibel gelten:
Jesu Kreuzigung durch die Römer um das Jahr 30 gilt als historisch gut belegt.
Das leere Grab wird in mehreren Quellen erwähnt, auch wenn es nicht als Beweis gilt.
Die plötzliche Entstehung der christlichen Bewegung – trotz massiver Verfolgung – lässt sich schwer erklären ohne ein tiefgreifendes „Schlüsselerlebnis“ der Jünger.
Skeptiker halten dagegen, dass es keine außerbiblischen Zeitzeugenberichte über die Auferstehung gibt. Zudem könnten psychologische und soziale Faktoren zur Entstehung des Auferstehungsglaubens beigetragen haben – etwa kollektive Visionen, Wunschdenken oder eine symbolische Deutung des Todes Jesu.
Glaube und Wissenschaft: Zwei Perspektiven
Die Frage nach der Auferstehung berührt damit einen fundamentalen Unterschied: Wissenschaft sucht nach empirisch überprüfbaren Fakten, während Glaube auf Vertrauen und innerer Überzeugung basiert. Für gläubige Christen ist die Auferstehung keine Hypothese, sondern Erfahrung – ein Ereignis, das Leben verändert.
Theologen wie der deutsche Jesuit Klaus von Stosch sprechen von einem „Rationalen Vertrauen“ in das Osterwunder:
„Man kann es nicht beweisen – aber vieles spricht dafür, dass hier mehr geschehen ist als ein symbolischer Trost.“
Ob das christliche Osterwunder glaubwürdig ist, hängt letztlich davon ab, aus welcher Perspektive man blickt. Aus Sicht des historischen und naturwissenschaftlichen Denkens bleibt die Auferstehung nicht verifizierbar – aus Sicht des Glaubens aber ist sie das zentrale und lebensverändernde Ereignis schlechthin.
So bleibt Ostern für viele das, was es schon immer war: Ein Fest der Hoffnung – zwischen Himmel und Erde.
Als akad. Techniker sage ich, dass das, worüber unter den Historikern Einigkeit herrscht, ausreichen sollte um an Jesus Christus zu glauben. Wie gesagt, ist die christliche Bewegung trotz massiver Verfolgung entstanden. Das wäre nicht geschehen, wenn dieser Jesus Christus nicht massiv beeindruckend gewesen wäre. Da ist die Auferstehung aus meiner Sicht nebensächlich, auch wenn andere Christen drauf bestehen, dass mit diesem Akt die „Schuld“ von uns genommen wurde und wir erst dadurch den Tod besiegt bzw. das Ewige Leben erreicht haben. Aus meiner Sicht war sein Beispiel, wie er gelebt hat, wie er mit seinen „Feinden“ umgegangen ist, dass er ihnen verziehen – ja noch mehr ihnen einen Platz an seiner Seite angeboten hat – die Botschaft, die verbreitet werden sollte. Nicht die Botschaft – glaub an Jesus und seine Auferstehung und du wirst gerettet – sondern lebe wie Jesus und du BIST gerettet. Damit passiert eine Wandlung mit dir und du trittst umgehend in den Himmel ein, den Himmel in der Hölle, die täglich in unserem Leben herrschte und herrscht. Damit tritt dein Geist aus dem Tode heraus, der ihn üblicherweise in unserem Leben umfängt und uns die Dinge tun lässt, die wir eben tun.
Außerbiblische Zeitzeugenberichte konnten leicht unter den Tisch gekehrt werden:
1. weil die Auferstehung nur wenige mitbekommen haben und die von den meisten nicht betroffenen sicher nicht geglaubt wurde – was nicht wichtig ist, über das braucht auch nicht berichtet werden, oder
2. wenn daran geglaubt wurde, die Nachricht für die Römer gefährlich war und diese vermutlich unter Androhung von drakonischen Strafen unterdrückt wurde … so wie auch heute wieder üblich.