Abgehörte Politiker: Ludwig rügt die FPÖ

Abgehörte Politiker: Ludwig rügt die FPÖ

„Gestern hat der Standard FPÖ-Aufnahmen veröffentlicht, die erneut zeigen: Es handelt sich bei der FPÖ nie um Einzelfälle, sondern dieses Verhalten hat System“, kritisiert Michael Ludwig deutlich die Freiheitlichen, die in diesem Jahr auch gegen ihn bei der Wahl antreten. Und der Bürgermeister sagt auch: „Besorgniserregend ist auch die Reaktion des Wiener FPÖ-Chefs Dominik Nepp. Er hat angedeutet, dass unter einer FPÖ-geführten Regierung die Presseförderung für den Standard eingestellt werden würde, und es mit dem Medium dann ,endlich vorbei ist'“.

In seinem Posting auf X und Facebook meinte Ludwig auch: „Beleidigungen und Drohungen gegen unabhängige Medien machen deutlich, welche Gefährdung eine FPÖ-geführte Regierung für die liberale Demokratie darstellen würde. Demokratie lebt von Meinungsvielfalt und kritischem Journalismus – beides muss konsequent geschützt werden.“

Wie exxtra24 berichtet hat, haben zwei französische TV-Journalisten die beiden FPÖ-Nationalratsabgeordneten Harald Stefan und Markus Tschank bei einem Wirtshaustreffen der Freiheitlichen in Wien-Simmering heimlich abgehört. Diese Aufnahmen von dieser „Ibiza-Aktion für Arme“, wie X-User spotten, gingen dann an den Standard.

Auf die Veröffentlichung der Sager der FPÖ-Politiker über die ÖVP („in erbärmlichen Zustand“) oder über die in Österreich straffällig gewordenen Afghanen („Gesindel“) konterte dann der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp: Er nannte die links positionierte Tageszeitung ein „Scheißblatt“, dem auch die Presseförderung entzogen werden soll. Der Ausdruck „Scheißblatt“ hat übrigens eine Vorgeschichte: Als eine Gratistageszeitung erst kürzlich von einem Hassposter derart derb beschimpft worden ist, haben viele Journalisten applaudiert und sogar Geld für den Poster gesammelt.

HC Strache gibt Nepp gute Ratschläge

Und noch jemand gibt zur aktuellen „Scheißblatt“-Causa seinen Kommentar ab: Heinz-Christian Strache, der Hauptdarsteller des Ibiza-Videos vom Mai 2019, ermahnt auf X seinen Ex-Parteigenossen  Dominik Nepp, eine derartige Veröffentlichung „nicht mit Fäkalsprache zu kommentieren“, das sei „unwürdig und nicht zielführend“. Zur Erinnerung: Die – strafrechtlich nicht relevanten – Aussagen Straches und sein irritierendes Auftreten in der bekannten Ibiza-Finca führten zu einer Sprengung der ÖVP-FPÖ-Koalition und zu einem Absturz der Freiheitlichen. Erst vier Jahre später schaffte es die FPÖ unter ihrem neuen Parteichef Herbert Kickl auf Platz 1 in den Umfragen und im Vorjahr dann auf den ersten Platz in der Nationalratswahl.

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Wo waren die Franzosen sonst noch auf Veranstaltungen der FPÖ bis sie was gefunden haben? Und das ganze ist auch typisch Standard.

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