Müssen wir alle für eine Weiterverwendung von Fax-Geräten Zwangsgebühren bezahlen? Müssen wir jährlich 180 bis 240 Euro dafür überweisen, dass wir Lebensmittel-Bezugskarten erhalten, um bei Interspar, Billa und Hofer einkaufen zu dürfen? Zum Glück nicht.
Das System der Subventionierung des vom modernen Angebot, vom Neuen, vom Besseren überholtem Alten hält sich nur noch in der Medien-Branche: Wer Gebühren zahlt, der bekommt noch immer ORF mit uralten Homer-Simpson-Folgen und einem überteuerten mittellustigen Frühstücksradio-Moderator. So wie vor fünf Jahren, wie vor zehn Jahren und wie auch vor 30 Jahren.
Während ein US-Milliardär regelmäßig rückwärtseinparkende Mars-Raketen losschickt, hat der ORF einen Personalstand und ein Finanzierungssystem wie in den Tagen der Erfindung des Mobiltelefons.
Dass nun eine künftige Regierungspartei den 3200 ORF-Mitarbeitern und ihren zahlreichen Chefs vorgibt, zumindest 15 % – also etwa 100 Millionen – von einem Milliarden-Umsatz einzusparen, führt zu absurd lächerlichen Protestaktionen: Der ORF werde „zerstört“, trommeln hauptsächlich die, die vom eher linkslastigen Redaktionsbetrieb täglich (und noch dazu meist gratis) profitieren – also NGOs, die SPÖ, die Grünen, etc.
Der Vorsitzende des Stiftungsrats des ORF – ein Grüner – droht denn auch schon mit der Einstellung sämtlicher Bergdoktor-Folgen und einem Übertragungsboykott des Damen-Slaloms im finnischen Levi. Das hat gesessen, Kickl weint sich in den Schlaf und nimmt sicher alle geplanten Sparmaßnahmen zurück.
Schluss mit der Verschwendung von Steuergeld
Natürlich nicht. Eine FPÖ und auch die vernünftigen Kräfte in der ÖVP haben längst erkannt, was die breite Masse der arbeitenden Österreicher will: ein Ende der Verschwendung von Steuergeld.
Und deshalb sollte der ORF nicht nur 15 % sparen, sondern 90 %.
Und das sind die Argumente dafür:
– Der ORF ist als Brontosaurus der österreichischen Medienlandschaft derart marktbeherrschend, dass private TV-Sender kaum eine Entwicklungs-Chance haben. Halbherzige Subventionszusagen der Bundesregierungen können nur als lächerlich bezeichnet werden: Der ORF bekommt 740 Millionen Euro aus den Zwangsgebühren, ein Privatsender dagegen 300.000 Euro aus der Rundfunkförderung, mit denen er irgendwie überleben soll. Der ORF gönnt sich noch immer 3200 Mitarbeiter, Private können sich nicht einmal 200 leisten. Und der ORF verstopft mit seinen zahlreichen Sendern den Markt und verhindert so weitere innovative Sender.
– Die verbliebenden 10 % eines ORF-Grundfunks – ORF 2, Ö1 und Ö3 – sollen dann aus dem Budget finanziert werden. Das Gegenargument, damit wachse der politische Einfluss ist absurd: Schwarz und Grün besetzen ja noch immer mehrheitlich den Stiftungsrat – und es war bisher undenkbar, dass ein Freiheitlicher ORF-Generaldirektor werden könnte (das war schon das Platzerl, das die ÖVP und zuvor die SPÖ zu vergeben hatten). Und sowohl das Wiener Burgtheater wie auch das Volkstheater werden aus dem Budget finanziert und stehen absolut nicht im Verdacht, dass ihre Chefs Interventionen der ÖVP befolgen würden.
Private betreiben auch in den Bundesländern längst gute Sender
– Auch eine Einstellung oder deutliche Reduzierung der teuren ORF-Landesstudios wäre verkraftbar: Wer einmal die 15-minütigen Nachrichten (?) -Sendungen von ORF Oberösterreich oder ORF Niederösterreich am Abend gesehen hat, der weiß das – zwei Beiträge von irgendwelchen Unfällen, zwei Beiträge über die jeweiligen Landeshauptleute, dann das Wetter. Mittlerweile machen Private – wie Life Radio in Oberösterreich – weit besseres Radio. Und sie könnten bei Chancengleichheit in einem fairen Wettbewerb auch besseres TV liefern.
– Natürlich kommen jetzt die ORF-Sternchen und erklären ihren Zwangszusehern, dass der ORF „extrem wichtig“ sei, weil „nur der ORF keine Fake-News veröffentlicht“. Was für eine Arroganz gegenüber den Kollegen von servusTV, was für eine Überheblichkeit gegenüber allen anderen Journalisten in diesem Land. Zum Glück haben viele von uns die ganz, ganz wahren News und auch die maskenfreien Partys in der ORF-Zentrale während der dunklen Corona-Zeit nicht vergessen.
Ja: Der ORF könnte jetzt sofort auf das dieses Ausmaß reformiert werden, damit das unserem Österreich und all seinen Steuerzahlern wirklich hilft – FPÖ und ÖVP müssten nur noch etwas mehr Mut zeigen.
Parmenion
90-100%