Überflutung der Felsenstadt Petra in Jordanien – zwei Touristen tot

Überflutung der Felsenstadt Petra in Jordanien – zwei Touristen tot

Die Mutter und ihre drei Kinder waren Teil einer größeren Touristengruppe, die sich laut Behördenangaben am Sonntag auf einem Abenteuertrip ohne Reiseführer in der Wüstenregion aufhielt. Während plötzlicher Unwetter wurden sie von Sturzfluten überrascht, die weite Teile der Region überfluteten.

Zwei der Kinder konnten lebend geborgen werden. Die Rettungskräfte setzten ihre Suche mit Hochdruck fort, bis schließlich die Leichen der Frau und ihres Sohnes entdeckt wurden. Laut dem Regionalgouverneur Hassan al-Dschabur befanden sich die Urlauber zum Zeitpunkt des Unglücks nahe eines Flussbetts in einem schwer zugänglichen Gebiet.

Petra evakuiert – fast 1800 Besucher in Sicherheit gebracht

Auch die antike Felsenstadt Petra, eines der wichtigsten Touristenziele Jordaniens, war am Sonntag von den Wassermassen betroffen. 1800 Touristen mussten vorsorglich aus der Stätte evakuiert werden, nachdem der örtliche Wetterdienst vor plötzlichem Starkregen gewarnt hatte. Der Zutritt wurde noch am Nachmittag vollständig gesperrt, der Ticketverkauf eingestellt.

Videos zeigten, wie die Wassermassen innerhalb kürzester Zeit durch die Schluchten der historischen Anlage strömten. Besucher suchten Zuflucht an erhöhten Stellen, während sich das Wasser vor dem bekannten Schatzhaus Al-Chasneh – dem Wahrzeichen Petras – dramatisch staute.

Die Region um Petra ist in den vergangenen Jahren immer wieder von extremen Wetterereignissen heimgesucht worden. Besonders in den Winter- und Frühlingsmonaten kommt es häufig zu plötzlichen Sturzfluten, die innerhalb kürzester Zeit große Mengen Wasser durch die sonst trockenen Täler treiben.

Jordanien investiert zwar verstärkt in den Katastrophenschutz, doch die Topografie rund um Petra und die hohe Zahl an Touristen erschweren die Evakuierung im Ernstfall erheblich. Immer wieder kommt es dabei zu gefährlichen Situationen – mitunter auch mit tödlichem Ausgang.

Petra – Weltwunder in der Wildnis

Die 2000 Jahre alte Felsenstadt Petra zählt seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe und wurde 2007 in einer weltweiten Abstimmung zu einem der sieben neuen Weltwunder gewählt. Sie zieht jährlich Hunderttausende Besucher an, die die spektakulären, in rötlichen Sandstein gehauenen Fassaden erkunden wollen.

Die aktuelle Tragödie wirft erneut Fragen nach der Sicherheit bei Ausflügen in die Region auf – insbesondere abseits der regulierten Routen und ohne erfahrene Führer. Die jordanischen Behörden kündigten an, die Sicherheitsvorkehrungen für abenteuerlichere Tourangebote zu überprüfen.

 

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